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Seltener Nachwuchs im Bergzoo Halle Seltener Nachwuchs im Bergzoo Halle: So niedlich sind Halles Tierkinder

Von Silvio Kison 02.02.2016, 06:45
Nachwuchs bei den Zwergmaras
Nachwuchs bei den Zwergmaras Silvio Kison

Halle (Saale) - Schau mal wie süß das ist!“ Völlig entzückt zieht die junge Frau am Arm ihres Mannes und zeigt auf die Zwergflusspferde, die gerade ihr Gehege in Richtung Futterstelle verlassen. Ihr Mann grinst nur und filmt alles mit seiner kleinen Kamera. Die Begeisterung unter den Besuchern des halleschen Bergzoos für die Zwergflusspferde ist zwar nicht neu, allerdings gibt es seit dem 13. Dezember eine neue Attraktion: Zwergflusspferd Inola.

Die Tochter von Mutterkuh Samantha ist der erste Zwergflusspferd-Nachwuchs in Halle seit sechs Jahren. Und auch über die Grenzen der Stadt hinaus ist das neue Tierkind schon bekannt. „Teilweise kommen die Besucher aus ganz Deutschland extra wegen Inola nach Halle“, sagt Jutta Heuer, Kuratorin für Säugetiere im halleschen Bergzoo.

Dabei lohnt sich derzeit ein Besuch im halleschen Bergzoo nicht nur wegen Inola. Auch andere Tiere haben bereits Nachwuchs bekommen. Obwohl Ende Januar eigentlich noch gar keine Zeit für Nachwuchs ist. „Die meisten Jungtiere werden im Frühjahr geboren“, sagt Jutta Heuer. Wer aber genau hinsieht, der kann dennoch einige entdecken. Dabei ist eine besondere Attraktion nur einen kleinen Schritt von Inola entfernt. Im Nachbargehege sieht man nämlich manchmal ein kleines Gürteltier. Hugo wurde bereits im November vergangenen Jahres geboren.

Aber auch ein Spaziergang durch den Bergzoo lohnt sich: So sind im Januar fünf Ziegen geboren, die jetzt munter zwischen ihren Eltern umher tollen. Auch bei den Schafen gibt es Nachwuchs. Allerdings wird das Jungtier noch sehr von der Mutter bewacht.

Im Beutel der Mutter

Und wer mit seinen kleinen Kindern bei den Hasen und Ziegen ganz oben auf dem Reilsberg ankommt, der sollte einen Blick in das Gehege der Zwergmaras, einer echten Rarität in deutschen Zoos, werfen. Denn auch dort hat es am 26. Januar Nachwuchs gegeben. Und für alle, die regelmäßig in den Zoo gehen, die sollten auch bei den Kängurus vorbeischauen.

Zwar ist von außen noch nichts zu sehen, aber auch bei den possierlichen Bewohnern gibt es Nachwuchs. Noch versteckt sich das Kleine natürlich im Beutel der Mutter. Aber wer genau hinschaut, wird sicherlich in nächster Zeit, das Baby-Känguru häufiger sehen, wenn es seine ersten Blicke auf die Welt wirft.

Aber zurück zum derzeitigen Star im halleschen Bergzoo: Inola. Warum ist die Geburt des kleinen Zwergflusspferds so eine Attraktion? „Zwergflusspferde sind sehr selten, sie wurden erst vor rund hundert Jahren entdeckt“, sagt Jutta Heuer. Zwergflusspferde sind in der Natur stark bedroht und die Nachzucht gelingt nur selten. Weltweit sind etwa 350 Tiere in Zoos registriert und das internationale Zuchtbuch weist für 2014 nur 22 Geburten auf, von denen 19 überlebten. „Jedes Tier, das geboren wird, ist ein Beitrag, um diese selten Tierart zu erhalten“, so Heuer.

Knapp 30 Zuchtprogramme

Dabei sollten sich die Hallenser beeilen, wenn sie Inola noch sehen wollen. Denn wie die meisten anderen Jungtiere, wird auch das Hippo Halle ein Jahr nach der Geburt verlassen. Wie in jeder anderen Familie auch, müssen sich die ausgewachsenen Jungtiere nämlich verabschieden und werden kostenlos an andere Zoos abgegeben.

„Die Tiere werden als Europa- oder Weltherde betrachtet und sind für Geld nicht zu bekommen, sondern nur im Rahmen von Zuchtprogrammen“, sagt Kuratorin Heuer. An knapp 30 solcher Programme nimmt auch der hallesche Bergzoo teil. Uns so wird auch Inola in einem Jahr in einen neuen Zoo umziehen, um dort zum Erhalt ihrer Art beizutragen. (mz)

Fütterungszeit: Inola und Mama Samantha
Fütterungszeit: Inola und Mama Samantha
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Nachwuchs bei den Ziegen im Bergzoo
Nachwuchs bei den Ziegen im Bergzoo
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Nachwuchs bei den Gürteltieren
Nachwuchs bei den Gürteltieren
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Nachwuchs bei den Känguruhs
Nachwuchs bei den Känguruhs
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Gemeinsam mit seiner Mutter Ingrid (l.) erkundet das drei Monate junge Kugelgürteltier Hugoim Zoo in Halle/Saale seine Umwelt.
Gemeinsam mit seiner Mutter Ingrid (l.) erkundet das drei Monate junge Kugelgürteltier Hugoim Zoo in Halle/Saale seine Umwelt.
dpa Lizenz