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Schwimmen Schwimmen: Michalak und Embacher starten in der Bundesliga

Von Petra Szag 24.01.2013, 20:33

Halle (Saale)/MZ. - Theresa Michalak war gerade dabei, eine der vielen gepackten Kisten in der elterlichen Wohnung zu verschließen, da platzte Toni Embacher mit der Hiobsbotschaft herein. "Mit dem Umzug am Sonntag wird es nichts, die Handwerker schaffen's nicht", berichtete der Trainingsgefährte und Freund der Schwimmerin.

Dass die neuen vier Wände noch immer in Arbeit sind, bringt den Zeitplan nicht nur der beiden gehörig durcheinander. Denn fast alle, die am Samstag mit ihnen für den SV Halle in Essen beim Bundesliga-Vorkampf vom Startblock springen, wollten tags darauf - sozusagen als zusätzliches Kraft- und Konditionstraining - mit anpacken.

Daraus wird nun nichts. "Das ist ärgerlich, zumal das nächste Wochenende schon besetzt ist", erklärt Theresa Michalak. Denn läuft in Essen alles nach Plan, sind sowohl die SV-Frauen als auch die Männer dann beim Liga-Finale in Dortmund.

Bundesliga als Trainingsmittel

"Die Bundesliga ist schon ein Wettkampf, den wir sehr ernst nehmen", erklärt Frank Embacher. Der Vater von Toni ist der Cheftrainer der halleschen Schwimmer, also jenes Vereins, der mit den Galionsfiguren des deutschen Schwimmsports, Britta Steffen und Paul Biedermann, derzeit als bester der Republik gelten darf. Ein solcher Ruf verpflichtet natürlich.

Nach drei Wochen umfangreichen Trainings sind die zwei Mannschaftswettkämpfe eingebaut in die langfristige Vorbereitung auf die deutschen Meisterschaften Ende April, bei denen es um die WM-Startplätze geht. Im Klartext heißt das für Essen: richtig belasten, also möglichst viele Strecken schwimmen, und das mit voller Kraft.

Auf die Topleute warten demnach Einsätze auf bis zu fünf Strecken - auch mal in ungeliebten Stilarten oder ungewohnten Längen. Britta Steffen, eine Sprinterin, wird sich im Vorkampf an die langen Kraulstrecken bis zu 800 Meter heranwagen. Paul Biedermann will sich als Brustschwimmer beweisen.

Praktikumsplatz ist sicher

Theresa Michalak ist das eh egal, als Lagenspezialistin gilt sie als Universalwaffe, weil überall einsetzbar. "Ich will nur schwimmen, schwimmen, schwimmen", sagt die 20-Jährige. So wie Ungarns Weltmeisterin Katinka Hosszu. Die war letzte Woche bei einem Meeting in Luxemburg bei allen 16 Rennen an den Start gegangen. Michalak hat das schwer beeindruckt: "Das nenne ich Belastung."

Auch Halles Lagenspezialistin spuckt gern in die Hände. Deshalb fällt es ihr auch so schwer, in der Warteschleife auszuharren. Nachdem sie von der Sportschule vorzeitig abgegangen war, sind die Weichen für die Zukunft gestellt. Ihr Abschlusszeugnis mit Note 2,6 hat sie in den Händen, der Praktikumsplatz bei den Stadtwerken ist sicher. All das sind Voraussetzungen, um später ein Studium an der Trainerakademie beginnen zu können.

Und auch das Problem mit der ersten eigenen Wohnung ist sicher bald geklärt. Denn nach der Bundesliga stehen erst wieder im März Wettkämpfe an sowie ein Trainingslager in der Höhe von Bulgarien. Bleibt also genug Zeit, um einen Umzugstermin zu finden.