Schweizer Zuckerbäcker stiftet Pokal
Halle/MZ. - den, um mit neun anderen Azubis aus der Region am Jugendwettbewerb teilzunehmen, der traditionell am Tage des Köcheballs ausgetragen wird. "Die eine Hälfte fertigte kalte Platten aus Wild an, die andere Süßspeisen mit Quark", so Bernd Lücke, Jugendwart beim Halleschen Kochverband, der den Ball zum zwölften Mal ausrichtete.
Und so konnten die 400 Ballgäste, darunter Küchenmeister aus Polen und Frankreich, am Abend im Maritim auch Köstlichkeiten von Lars probieren, der den Pokal der Oberbürgermeisterin von Halle gewann. Seine Wildterrine Harzer Land überzeugte die Jury, die die "filigrane Arbeit, stimmige Rezepturen und nicht zuletzt den guten Geschmack" lobte, wie Frank Neitzel, Chef-Ausbilder an der Blindow-Berufsakademie Halle, sagte.
Noch Stunden zuvor hatte Pokalgewinner Lars wie seine Konkurrenten in der großen Küche der Weinberg-Mensa gestanden. Während seine Terrine durchkühlte, fertigte er die Dekoration an - Orangen-Apfel Gelee auf Melone. Aufgeregt war er nicht, weil ihm das Dabeisein wichtig ist und nicht das Gewinnen, wie er sagte. Nebenan bereitete Mandy Fischer eine Quark-Biskuitrolle zu. Für die 18-Jährige aus dem Dormotel am Bahnhof war es der erste Wettbewerb. Sie wolle sich ausprobieren und sehen, was andere Azubis können - deshalb beteilige sie sich am Wettbewerb.
Jury-Mitglied Johannes Hösli sah dem Nachwuchs genau auf die Finger. Der Zuckerbäcker aus der Schweiz ist Präsident der Aargauer Kochgilde. Und die stiftete in Halle bereits zum vierten Mal den Pokal für eine festliche süße Platte, den sich Patrick Labe von den Blindow-Schulen Halle holte. "Ich habe Kochbuch-Rezepte mit eigenen Ideen ergänzt", erklärte der 21-Jährige und präsentierte Desserts verschiedener Farben und Formen, darunter ein Quark-Soufflee.
Hösli, ein Meister der Patisserie und seit fast 50 Jahren im Beruf, liegt es am Herzen, junge Leute zu fördern. Süßspeisen würden oft vernachlässigt, obwohl sie ein Essen aufwerteten. Deshalb engagiere er sich. Im Vergleich zu den Vorjahren beobachte er in Halle einen Leistungssprung: "Es müssen aber noch mehr junge Leute an Wettbewerben teilnehmen."
Mandy Fischer, die den vierten Platz belegte, wurde von Hösli für ihre Marzipan-Figuren gelobt. Und Ingo Witschel bekam einen Tipp, wie seine Teigkörbchen, die er mit Quark füllen wollte, bis zum Abend nicht durchweichen: den Boden mit Schokolade einpinseln. Der Azubi aus dem Radisson-Hotel Merseburg kam auf Platz zwei. Hösli fand Ingos Ideen gut: "Der Junge macht seinen Weg."