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Schule Schule: Zu wenig Platz im Klassenraum

Von MicHAEL FAlgowski 30.01.2013, 20:19

Halle (Saale)/MZ. - Zwei solcher Räume gibt es im Ausweichquartier der IGS, deren Hauptgebäude im Steintor-Viertel saniert wird. Sänger wirft der Stadtverwaltung vor, die Sicherheit der Schüler zu gefährden. "Hier wird sehenden Auges gegen die Sicherheitsbestimmungen des Landes verstoßen. So steht etwa die letzte Bankreihe in der Tür, was den Fluchtweg einschränkt."

In zwei nur 33 Quadratmeter großen Klassenräumen wird derzeit unterrichtet - was tatsächlich arg beengte Verhältnisse sind. "Die Schüler, die in der ersten Reihe sitzen, können die Tafel berühren. Zudem müssen laut Schulbauaufsicht des Landes zwischen den Bänken 80 Zentimeter, im Gang 90 Zentimeter Platz sein. Das ist aber nicht so!"

Tatsächlich ist die Größe von Klassenräumen nicht genau vorgeschrieben. In einer Richtlinie des Dachverbandes der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung aus dem vergangen Jahr ist zu lesen: "Die Fachliteratur verwendet seit vielen Jahren einen Planwert von zwei Quadratmetern pro Schüler." In der Schulbauverordnung Bayern ist dieser Wert sogar verbindlich festgelegt. Davon ist man in der beiden Räumen der Neubauschule weit entfernt.

Dennoch sieht die Stadtverwaltung keinen Handlungsbedarf: "Im Ausweichobjekt der IGS wurden die Brandschutzertüchtigung hergestellt und die Sicherheitsbestimmungen erfüllt - es gibt keinen Verstoß gegen die Sicherheitsbestimmungen", so Stadtsprecher Drago Bock.

Zur Sicherung der Unterrichtsräume in Schulen existiere im Land Sachsen-Anhalt eine Richtlinie zur Schulbauförderung. Für Bestandsobjekte gebe es eine Empfehlung zur Sicherung des Unterrichts, deren Erfüllung in Abhängigkeit der Gegebenheiten beurteilt wird.

"Für die Klassen stehen Unterrichtsräume zur Verfügung und die Nutzung - auch kleinerer Räume - wurde mit dem Landesschulamt abgestimmt." In Engpasssituation sei aber vereinbart, dass die Schulleiter der insgesamt drei beteiligten Gebäude - die IGS-Schüler sind auf zwei bestehende Schulgebäude verteilt - geringe Raumaustausche vornähmen, damit der Unterricht gesichert sei.

Das aber entspreche, so Elternvertreter Thomas Senger, einfach nicht der Realität in den Schulen. "Es gibt dort einfach nicht genug Räume." Stattdessen fordert er nun die Schulamt auf, endlich für die Sicherheit der Schüler zu sorgen, indem die beiden Räume vergrößert werden.

"Technisch ist das durchaus möglich. Schließlich wurde das auf der anderen Seite des Schulgebäudes vor dem Einzug der IGS-Schüler auch getan." Man habe das Problem fehlender Räume ja erkannt. Aber eben nicht ausreichend reagiert.