Schlosspark Dieskau Schlosspark Dieskau: Über blühende Wiese zum alten Teehaus
Dieskau/MZ. - Im Dieskauer Park, gleich hinter dem Schloss, wurde in den vergangenen Monaten emsig gearbeitet. Der Pleasure ground, der an ein kleines Tal mit einem Bach erinnert, soll in seinen ursprünglichen Zustand versetzt werden, so wie ihn der Gärtner Johann Georg Gottlieb Schoch zwischen 1778 und 1784 anlegen ließ.
Grundlage dafür war das Konzept des halleschen Landschaftsarchitekten Matthias Därr. Er betrieb intensive Quellenforschung. "Ich war zwar bei Zeichnungen nicht so erfolgreich, dafür aber bei den Texten. Und über Schoch ist eine ganze Menge überliefert."
Der erste Bauabschnitt kostete etwa 220 000 Euro. Neben Eigenmitteln der Gemeinde standen Landesfördergelder zur Verfügung, weil das Ensemble Schloss-Park-Kirche zu den historischen Anlagen gehört, die am Landesprojekt "Gartenträume" teilnehmen. Außerdem gab es einen Zuschuss vom Arbeitsamt, da eine Vergabe-Arbeitsbeschaffungsmaßnahme mit acht Teilnehmern integriert war. Durch Grabungen hatte man erforscht, wo sich einst im Pleasure ground die Wege entlang schlängelten. So konnten im Winter 2001 die Arbeiten beginnen. Wo sich nach dem Krieg Gemüsegärten befanden und ein Großteil mit Holunder zugewachsen war, kann der Besucher wieder über eine blühende Wiese gehen, in der gelbe Sandwege ein Farbtupfer sind. Diese Wiesenfläche wurde neu profiliert, die Wege wiederhergestellt und etliche Anpflanzungen vorgenommen.
"Früher wurde der Parkteil von der Orangerie und dem chinesischen Teehaus begrenzt", wusste Matthias Därr. Von beidem sind nur noch Reste zu sehen. Das wird sich auch nicht ändern, wenn der Pleasure ground in einem zweiten Bauabschnitt fertiggestellt wird. Dafür aber fehlen Gemeinde und Land derzeit das Geld. Die Maßnahme aber trug zum Erhalt des 60 Hektar großen Parks bei, der einst in der Reideaue entlang einer mittelalterlichen Teichkette angelegt wurde.