Sardinen statt Sardinien Sardinen statt Sardinien: Hallenserin bietet in ihrem neuem Café ein einmaliges Angebot

Halle (Saale) - F(r)isch aus der Konserve - so lässt sich kurz und knapp das Konzept von Daniela Rutkowski umschreiben. Dabei ist das, was die Hallenserin ihren Gästen in ihrem neu eröffneten Café im Händel-Karree anbietet, weit mehr als die zwar zutreffende, aber unvollständige Kurzfassung dessen, was bei Daniela Rutkowski auf den Teller kommt: Auf der Speisekarte des Café Papillon, so der Name des kleinen Ecklokals zwischen dem ehemaligen Diebels und dem Institut für Musik der Uni Halle, steht eine Auswahl an hochwertigen Ölsardinen, die die Inhaberin mit Salat und Baguette kredenzt.
Einstige Café Allegro wurde umgebaut
„Die Idee für mein Sardinen-Café habe ich aus Frankreich und Portugal“, erklärt Daniela Rutkowski, die im Hauptberuf einen Pflegeservice für demente Menschen betreibt und das Café als zweites Standbein betrachtet. „Ich wollte schon immer mein eigenes, kleines Lokal haben“, so die Quereinsteigerin, die als Einzige ihrer Familie nichts mit Gastronomie am Hut hat. Oder besser hatte.
Denn im November vergangenen Jahres war es soweit: Das einstige Café Allegro hat die engagierte Unternehmern umgebaut und mit neuem Mobiliar bestückt. Eigentlich habe sie bereits im Februar eröffnen wollen, doch die aus China stammende Möbellieferung hatte sich verzögert - inzwischen wisse man ja, warum, so die Café-Betreiberin, die nun hofft, dass ihr ungewöhnliches Angebot von den Hallensern auch angenommen werde.
Sardinen aus Portugal und Frankreich im Café in Halle
Ein Schild soll dem Gast auf die Sprünge helfen: Sardinen-Café steht darauf. „Aber einige Gäste haben wohl nicht richtig hingeguckt und ’Sardinien’ gelesen - und sich gewundert“, lacht die Hallenserin, die zunächst mit elf verschiedenen Sorten gestartet ist. In den kleinen bunten, wie winzige Werbeschilder anmutenden Blechdosen stecken Ölsardinen mit Chili und mit Weißwein, mit Basilikum und Thymian, mit Lorbeer, grünem Pfeffer, Knoblauch oder Tapenade, der berühmten südfranzösischen Olivenpaste.
Serviert werden die aus Portugal und Frankreich kommenden Sardinen, die dort in Familienbetrieben gefangen und per Hand in die Konservendose gelegt werden, mit frischem Salat und Baguette. „Und zwar so wie in den Ursprungsländern Frankreich und Portugal: in der Dose“, erklärt Daniela Rutkowski, die in Vorbereitung ihres Gastro-Unternehmens viel herumgereist ist, um Ideen zu sammeln.
Neben elf Sardinen-Varianten auch Käse- und Wurstplatten
Inspiriert worden sei sie, neben Cafés in besagten Urlaubsregionen, zum Beispiel von der Berliner Sardinen-Bar. „Mir gefällt das Konzept eines Cafés aber besser“, begründet sie ihre Wahl. Und klar, natürlich wisse sie, dass Fisch - ob nun aus der Dose oder frisch - nicht jedermanns Geschmack treffe.
Deshalb stehen auf ihrer Karte neben den elf Sardinen-Varianten (von denen es insgesamt über 100 gibt) auch Käse- und Wurstplatten. Flammkuchen, Kaffee und Kuchen, Bier aus Landsberg und Eis aus Halle gehören ebenfalls zum Angebot, das zu großen Teilen von regionalen Anbietern stammt. Nur die Sardinen - die kommen direkt von der Küste Portugals und Frankreichs.
››Café Papillon, Kleine Marktstraße 7, geöffnet Dienstag bis Samstag 10 bis 18 Uhr (mz)