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Sanierung der Giebichensteinbrücke Halle Sanierung der Giebichensteinbrücke Halle: "Geht das nicht schneller?"

Von Michael Falgowski 04.07.2015, 18:54
Die Schäden an den Kanten der Giebichensteinbrücke sind unübersehbar.
Die Schäden an den Kanten der Giebichensteinbrücke sind unübersehbar. Archiv/Jens Schlüter Lizenz

Halle (Saale) - Die Sanierung an der Giebichensteinbrücke soll noch bis Ende November dauern. An der Baustellen-Wander-Ampel auf dem einzigen Saaleübergang im Norden Halles ist Stau inzwischen normal, auch wenn dieser insgesamt weniger schlimm ausfällt als befürchtet. Dennoch häufen sich die Beschwerden über das planmäßig sieben Monate währende Verkehrshindernis. „Da arbeitet manchmal ab 16.30 Uhr, 17 Uhr niemand mehr. Die Baumaschinen stehen in der Ecke. Kann man denn an einer solchen wichtigen Stelle wie der Giebichensteinbrücke nicht in zwei Schichten arbeiten, um das Ganze zu beschleunigen?“, fragt Dietmar Hoffmann. Der Taxifahrer steht oft vor und auf der Saalebrücke im Stau.

„Der Rannische Platz ist gesperrt, das Steintor eine Baustelle. Und in dieser Situation gibt es auf dem wichtigen Saaleübergang noch bis November eine Sperrung mit Ampelregelung!“ Über den langsamen Fortgang der Arbeiten wundert sich auch Malte Bismark: „An manchen Tagen ist wirklich schon am Nachmittag kein Arbeiter mehr zu sehen.“ In zwei Schichten zu arbeiten, das fordert auch er.

Dies würde aber, versichert Frank Gunkel, bei der Bauverwaltung der Stadt für die Brücken zuständig, keine signifikante Beschleunigung bringen. „Die einzelnen Arbeiten an der denkmalgeschützten Brücke verlangen eine bestimmte Abwicklung in Bauabschnitten, die nacheinander abgearbeitet werden müssen. So benötigt die vorgegebene Mischrezeptur des Betons zum Aushärten ausreichend Zeit, bevor weitergearbeitet werden kann“, so der Brücken-Experte. Schwierig sei auch, dass es am Platz fehle. Vor allem habe die Straßenbahn Vorfahrt, was die Arbeitsabläufe beschränke.

Mansfelder Schlacke

Überhaupt ist der Beton ein Problem. Denn auf der Giebichensteinbrücke wird beispielsweise an den Gesimsarbeiten die original Beton-Rezeptur aus dem Jahr 1928 verwendet. Dies war eine Forderung des Denkmalschutzes. So wird im Beton als Zuschlag Porphyr aus der Region und auch Mansfelder Schlacke verwendet, um das Aussehen des originalen Betons zu erreichen. Auch die alten Betonplatten werden aufgearbeitet.

Klar ist: Wenn man die Gesimse und die Wege auf einer Seite in einem Zug erledigen würde, wäre dies eine deutlich weniger langwierige Baustelle. Wenn man die ganze Seite sperren würde, wären die Ampelphasen zu lang, was den Stau verschlimmern würde. Stattdessen muss abschnittsweise in einer Wanderbaustelle gearbeitet werden.

Wenigstes macht Brückenexperte Frank Gunkel Hoffnung auf ein etwas früheres Ende. „Die jetzt auf der westlichen Brückenseite gesammelten Erfahrungen sollen genutzt werden, um – wenn möglich – den Arbeitsablauf auf der nach dem Laternenfest beginnenden östlichen Brückenseite zu optimieren. Aber mehr als ein paar Tage werde das wohl nicht bringen. (mz)