Nach Hochwasser abgesenkt Saline in Halle (Saale): Darum bekommt das Freibad ein neues Schwimmerbecken

Halle (Saale) - Badegäste des Freibads Saline in Halle können sich auf ein neues Schwimmerbecken freuen. Derzeit erneuern die Stadtwerke aus der Not heraus das große, 50 Meter lange und 22 Meter breite Becken. Denn es war während des Hochwassers 2013 beschädigt worden. Allein: Die Stadtwerke hatten das nicht direkt bemerkt.
„Wir haben im Jahr 2016 festgestellt, dass sich das Becken an der linken Seite gesenkt hatte“, sagt Nico Kanitz, Betriebsleiter Bäder. Das Becken war regelrecht abgesackt und musste repariert werden. „Ein Gutachten bestätigte, dass die Setzungserscheinungen mit dem Hochwasser in Verbindung zu bringen sind“, heißt es von den Stadtwerken. Das sei nichts Ungewöhnliches nach zwei bis drei Jahren nach der Flut, so Kanitz. Zumal das heutige Schwimmbad auf einer alten Halde liegt, die durch Grundwasserfluss in Bewegung geraten sein könne.
Freibad Saline: So wird das neue Schwimmerbecken aussehen
Das neue Schwimmerbecken wird genauso aussehen wie das flachere Nichtschwimmerbecken daneben. Bereits jetzt glänzt und blitzt das glatte Metall in der Februarsonne. Die ersten wasserdichten Schweißnähte sind gesetzt und Treppen und Vorsprünge sind erkennbar.
Nicht nur im Freibad Saline wird derzeit rangeklotzt, auch im historischen Stadtbad laufen in der Frauenhalle Renovierungsarbeiten. Noch bis zum 25. Februar, also bis Ende dieser Woche, bleibt sie geschlossen. Badegäste müssen in der Zeit auf die Männerhalle oder andere Bäder ausweichen.
Bauarbeiter installieren in Halles schönstem Schwimmbad eine komplett neue Wassertechnik. Nach Ende der Arbeiten wird das Wasser ständig über einen Überlauf in eine Rinne fließen. Dazu mussten auch aufwendig historische Fliesen getauscht werden.
Mit der Neuerung erfüllen die Stadtwerke einerseits gesetzliche Vorgaben, andererseits sparen sie Wasser und Strom und erhöhen die Wasserqualität. (oml)
„Wir planen, das Becken pünktlich zur Badesaison am 18. Mai freizugeben“, so Kanitz, der in dem neuen Material viele Vorteile sieht. „Das Becken ist deutlich robuster als das alte.“ Mindestens 20 bis 25 Jahre werde es halten.
Neues Schwimmerbecken soll auch weniger Arbeit machen
Außerdem macht es den Badbetreibern im Winter weniger Arbeit. Denn im bisherigen Pool, der aus Beton bestand und mit Folie ausgekleidet war, drohte das Eis, Beschädigungen zu verursachen. Kanitz und seine Kollegen mussten eine Art Schutzschicht zwischen Folie und Eis bringen. Das ist nun überflüssig. „Das Metallbecken heizt sich auf, deshalb sind immer einige Zentimeter zwischen Eis und Beckenrand frei“, erklärt er. Die Technik, wie Rohre und Pumpen, erneuern die Arbeiter im Zuge des Neubaus direkt mit.
Die Bauarbeiten, die im September letzten Jahres begannen, kosten knapp zwei Millionen Euro. Das Geld stammt allerdings aus Fluthilfemitteln. Aus diesem Grund habe man auch an der Beckengröße nichts verändern dürfen, so Kanitz. (mz)