Saale Saale: Dauercamper mit Yacht
Halle (Saale)/MZ. - Yachthafen, das klingt vielen nach Champagner und Nizza, nach Austern und Palma. Dieses Bild stimmt für die immerhin drei Yachthäfen im Saalekreis, entlang der beschaulichen Saale, freilich nicht: Hier geht es deutlich ruhiger zu.
Aber immerhin doch rund 100 Motorboote, darunter 13-Meter-Schiffe, die meisten motorbetrieben, sind in Wettin, Salzmünde und Brachwitz vertäut, haben hier ihren Liegeplatz. Und immer mehr Gäste machen hier fest. Seit gut zehn Jahren wächst der Tourismus-Bootsverkehr auf der Saale von der Mündung in die Elbe bis Halle.
Es ist Sommer - Bootssaison. Auf der Saale ist derzeit viel los, die Hafenmeister sind zufrieden. "Unsere 35 Liegeplätze sind belegt. Wir mussten sogar schon Boote wegschicken", sagt Christian Stenzel, Betreiber des Yachthafens Salzmünde. Seit zwölf Jahren gibt es diesen Bootssteg mit Strom, Wasser und TV-Kabelanschluss. "Der Tourismus auf der Saale entwickelt sich weiter. Fast jedes Jahr mussten wir unseren Steg etwas verlängern."
Immerhin 135 Meter ist dieser nun schon lang. Die Zahl der Liegeplätze reiche schon wieder nicht mehr aus. Um Liegeplätze geht es in den Yachthäfen am Fluss. Im Grunde wie Dauercamper auf dem Wasser mieten auch immer mehr Hallenser im Saalekreis Sommer-Plätze für ihre Boote an. Und brechen von hier zu großen Fahrten auf. Sie schippern in Richtung Ostsee, nach Hamburg, nach Berlin. Aber auch immer mehr Thüringer und Sachsen haben mit dem Saale-Anschluss ihren Heimathafen hier gewählt.
"Aus dem Leipziger Raum, wo es kaum Motorsport-Reviere gibt, kommen öfter Gäste, um ihre Boote bei uns einzusetzen", sagt Armin Brade. Seit zehn Jahren betreibt er den Bootsservice Wettin, sieben Kilometer flussabwärts von Salzmünde. Die Bootswerkstatt sei das Hauptgeschäft, aber auch in seiner Marina gibt es 20 Liegeplätze. Brade denkt darüber nach, deren Zahl zu erhöhen. Der Bedarf steige.
Der Saale-Tourismus habe sich in den letzten zehn Jahren zwar langsam, aber doch unübersehbar entwickelt. Und der positive Trend setze sich fort. "Im vergangenen Jahr hatten wir einen Schweizer hier, der mit seinem Boot von der Schweiz bis zu uns nach Wettin gefahren ist." Und viele Auswärtige, die die Gästeliegeplätze nutzten, zeigten sich immer wieder hellauf begeistert vom Saaletal.
Diese Erfahrung hat auch David Hauf gemacht, Betreiber des "Waserrastplatzes" in Brachwitz, nur 1,5 Kilometer flussaufwärts von Salzmünde. "Der Andrang ist größer geworden." Auch die Brachwitzer Steganlage der Firma Wassertouristik Halle, gibt es nun seit zehn Jahren. Mit zehn Liegeplätzen habe alles begonnen, heute seien es 40, so Hauf.