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Flutschäden Ringweg auf der Rabeninsel in Halle erhält feste Decke

Von Steffen Könau 15.06.2016, 09:00
Flutschäden, die nicht zu sehen sind: Der Ringweg um die Rabeninsel
Flutschäden, die nicht zu sehen sind: Der Ringweg um die Rabeninsel AZG

Halle - Drei Jahre nach der Flut vom Sommer 2013 arbeitet die Stadtverwaltung weiter an der Behebung von Hochwasserschäden - selbst dort, wo Spaziergänger gar keine sehen. Nach der Asphaltierung von Wegen auf der Peißnitzinsel ist jetzt das Naturschutzgebiet Rabeninsel dran.

Stadtrat Schied sieht keine Notwendigkeit

Für 597.000 Euro plant die Stadt eine Sanierung des Ringweges um die Insel. Der etwa drei Kilometer lange Rundweg sei „in seiner baulichen Substanz sowie dem Vegetationsbestand stark beschädigt“ worden, heißt es in einer Beschlussvorlage, über die der Vergabeausschuss am Donnerstag befinden soll.

Im Planungsausschuss war das Vorhaben letzte Woche als Dringlichkeitsvorlage beraten worden, Linke und Grüne weigerten sich aber, es durchzuwinken, weil sie die Unterlagen erst am Tag vor der Sitzung erhalten hatten. Stadtrat Thomas Schied hatte sich daraufhin selbst ein Bild vom Zustand des Weges machen wollen, wie er sagt.

Schied fand feste Wege, trocken und naturnah. Sowohl sein Eindruck als auch der von Rollstuhlfahrern und Leuten mit Kinderwagen, die er eigens angesprochen habe, sei, „dass der jetzige Zustand ein guter Kompromiss zwischen Naturschutz und Begehbarkeit ist“.

Stadt hält an Sanierung fest

Dessen ungeachtet hält die Stadt am Plan einer Wegesanierung fest. „Die Schäden bestehen eindeutig“, sagt Freiraumplanungschefin Simone Trieder, „sie sind in der Trockenperiode nur nicht so deutlich zu sehen“. Auf den Naturschutzstatus werde Rücksicht genommen.

Zum Schutz von Wurzeln werde der neue Fußweg in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde nur mit einer zehn Zentimeter dicken Tragschicht und fünf Zentimetern Deckschicht gebaut. Aus naturschutzfachlichen Gründen solle zudem auf den Einbau einer Frostschutzschicht sowie eine Wegeeinfassung verzichtet und an dicht am Weg stehenden Bäumen nur per Hand geschachtet werden.

Baubeginn soll bereits im Oktober sein. Finanziert werden die Arbeiten vollständig aus der Fluthilfe, die Genehmigung ist bereits erteilt. (mz)