Riesenkessel nimmt Gestalt an
Hohenthurm/MZ. - Hallenfläche erweitert
Solche Aufträge haben die Hohenthurmer veranlasst, ihre Produktionsfläche zu erweitern. Laut Unternehmen handelt es sich um nahezu eine Verdoppelung. Die Fertigung erfolgt nunmehr in Hallen mit einer Gesamtfläche von 18 000 Quadratmetern. Neun Kran-Anlagen erlauben es, die extremen Werkstücke an jeden Platz zu transportieren. Dabei geht es zumeist um wahre Schwergewichte. Der Betrieb ist unter anderem auf die Fertigung von Druckbehältern spezialisiert, deren Wände bis zu 100 Millimeter stark sein können. Spezielle Technik kommt zum Einsatz, um Rohre mit Durchmessern zwischen 20 und 80 Millimetern zu biegen.
Als Zulieferer für den Kraftwerksbau meistern die insgesamt 165 Beschäftigten technische Herausforderungen wie Überhitzer-Einheiten, Verdampfer-Module und Dampftrommeln. Hinter diesen Begriffen verbergen sich Konstruktionen von imposanten Ausmaßen. Längen, Breiten, Höhen um die zehn Meter sind da nichts Ungewöhnliches. Wenn solche Produkte vom Werkhof rollen, geschieht das mittels Schwerlasttransportern.
Ziele sind auch immer wieder Standorte der ostdeutschen Chemieindustrie gewesen - Piesteritz, Premnitz und auch Leuna. Bestellungen kommen aber auch aus dem Ausland. Anlagenbauer in Österreich schwören ebenso auf die Qualitätsarbeit der Hohenthurmer wie Industrieunternehmen in Ägypten. Montagen führen die Spezialisten aus dem Saalekreis bis nach Belgien, in die Schweiz und nach Dänemark.
Teil eines Weltkonzerns
Geschäftsführerin Edelgard Henze zufolge profitiert der Traditionsbetrieb, der im April sein 100-jähriges Jubiläum feiert, von einer verstärkten Investitionsneigung der Kraftwerksbetreiber. Der Dampfkesselbau in Hohenthurm firmiert heute als Doosan Babcock Energy Germany GmbH mit Mutterhaus in England. Dieser Zweig gehört seit dem Jahr 2006 zur weltweit agierenden Doosan Heavy Industries & Construction, einem der zehn koreanischen Top-Konzerne.