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Rege Nutzung Rege Nutzung: Mehrgenerationenhaus "Pusteblume" baut an

Von Tanja Goldbecher 29.01.2019, 13:21
Geschäftsführerin Jana Paulsen steht an der Stelle, wo das Mehrgenerationenhaus in Neustadt einen Anbau bekommen soll.
Geschäftsführerin Jana Paulsen steht an der Stelle, wo das Mehrgenerationenhaus in Neustadt einen Anbau bekommen soll. Silvio Kison

Halle (Saale) - 10 Uhr Gymnastik, 13 Uhr PC-Kurs und 14 Uhr Glaskunst - das ist nur eine Auswahl an Kursen, die Besucher an diesem Dienstag im Mehrgenerationenhaus „Pusteblume“ in Halle-Neustadt belegen können. Hinzukommen die Beratungsstellen im Obergeschoss des Hauses. Etwa 2.500 Menschen suchen pro Monat den Treffpunkt auf.

„Im Moment sind wir von oben bis unten vollgestopft“, sagt Jana Paulsen, Geschäftsführerin des Hauses, das eine Gesellschaft der Arbeiterwohlfahrt betreibt. Anfragen weiterer Vereine, die ebenfalls in der „Pusteblume“ einen Raum anmieten wollen, müsse sie derzeit ablehnen.

Pusteblume in Halle: Großer Veranstaltungssaal und zusätzliche Büroräume im Erdgeschoss

Deshalb soll der Flachbau, der der Stadt gehört, um zwei Anbauten ab November dieses Jahres erweitert werden. Rund 930.000 Euro werden in einen 140 Quadratmeter großen Veranstaltungssaal und zusätzliche Büroräume im Erdgeschoss investiert. Geplant ist, 90 Prozent der Investitionssumme über das Förderprogramm „Soziale Integration im Quartier“ zu finanzieren. Die Stadträte haben dem Bauprojekt in mehreren Ausschüssen bereits grünes Licht gegeben.

Der neue Saal soll aber nicht nur dem Mehrgenerationenhaus zum Beispiel für den Seniorentanz zur Verfügung stehen. Die Stadtteilbibliothek, die bisher keinen eigenen Veranstaltungsraum hat, will darin Buchvorstellungen und Lesenächte organisieren. Für die weiteren Büroflächen soll ebenfalls ein neuer Gebäudeteil an das Haus angebaut werden. Einer der Arbeitsplätze wird dann für einen Integrationsmanager bereitstehen.

Pusteblume in Halle: „In unserem Haus sind Migranten mittlerweile keine Fremden mehr“

Mit dieser zusätzlichen Stelle will die Verwaltung einen Koordinator für das Mehrgenerationenhaus gewinnen, der die einzelnen Zielgruppen anspricht und gemeinsame Veranstaltungen organisiert. Denn in Neustadt leben im Vergleich zu anderen Stadtvierteln die meisten Menschen mit Migrationshintergrund. Viele von ihnen nutzen die Beratungen und Kurse in der „Pusteblume“.

„In unserem Haus sind Migranten mittlerweile keine Fremden mehr“, sagt Paulsen. Ausländer und Senioren würden regelmäßig in und nach den Kursen aufeinander treffen. „Bei uns finden Begegnungen statt“, fügt die Geschäftsführerin hinzu. Diese Arbeit soll mit den größeren Räumen noch ausgebaut werden. Aber auch für Jugendliche und Kinder will das Haus noch mehr Angebote schaffen. (mz)