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Rathaus Halle Rathaus Halle: Auf und Ab beim Paternoster

Von Jan-Ole Prasse 15.01.2016, 15:59
Der Paternoster im Ratshof: Wann darf er wieder fahren?
Der Paternoster im Ratshof: Wann darf er wieder fahren? Bauer Lizenz

Halle (Saale) - Er steht und steht und steht - seit knapp fünf Jahren ist der Paternoster im Ratshof in Halle außer Betrieb. Damit sollte eigentlich schnell Schluss sein. Doch die von Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) im Sommer des vergangenen Jahres angekündigte Wiederinbetriebnahme des Paternosters im Ratshof wird noch längere Zeit in Anspruch nehmen. Im Moment ist ein Ingenieurbüro beauftragt, eine „Gefährdungsbeurteilung mit konkreten Empfehlungen“ für den Paternoster im Ratshof zu erarbeiten. Dies teilte die Stadtverwaltung auf MZ-Anfrage mit.

Die Ergebnisse sollen Anfang Februar vorliegen. Anschließend werde mit dem zuständigen Landesamt für Verbraucherschutz abgestimmt, welche Arbeiten nötig seien, um den Paternoster wieder in Betrieb zu nehmen, sagte Martin Heinz, Fachbereichsleiter für Immobilien im Rathaus. Zu möglichen Kosten dafür gibt es aber noch keine Angaben. Auch ein konkreter Termin, wann der Paternoster wieder in Betrieb gehen soll, liege noch nicht vor. Dabei bestand im Sommer die große Hoffnung für einen neuen Anlauf, den Aufzug wieder in Betrieb zu nehmen. Grund war die Lockerung der erst zuvor bundesweit verschärften Vorschriften für Paternoster im Juli des vergangenen Jahres. Wiegand hatte darum angekündigt, einen Antrag für die Wiederinbetriebnahme des Aufzuges zu stellen. Sollte die Genehmigung vom Landesamt für Verbraucherschutz versagt werden, werde man dagegen gerichtlich vorgehen, hatte der OB angekündigt.

Frau verletzt sich in Kabine

Der 1929 erbaute Aufzug im Ratshof steht seit April 2011 still. Damals hatte nach einem Unfall das Landesamt den Betrieb untersagt. Eine Frau hatte sich beim Einstieg in eine der zwölf Kabinen verletzt. Die Wiederinbetriebnahme hatte das Landesamt an hohe Sicherheitsauflagen geknüpft. Unter anderem an den Einbau von Notausschaltern in jeder Kabine und Drehkreuze. Das hätte die Stadt rund eine halbe Million Euro gekostet. Geld, das im Haushalt nicht vorhanden ist. Grundsätzlich ist der Paternoster laut Heinz aber voll funktionstüchtig. Seit der Stilllegung sind auch alle vorgeschriebenen Wartungen durchgeführt worden.

Besser sieht es bei anderen Paternostern in Halle aus. So hat das statistische Landesamt in der Merseburger Straße 2 ebenfalls einen solchen Aufzug. Und anders als der im Ratshof ist er durchgehend in Betrieb. „Wir haben nur die Auflage, dass wir jeden sicherheitstechnisch unterweisen müssen, wie der Aufzug zu benutzen ist“, sagte der Sicherheitschef des Amtes, Clemens Peschke. Dazu werde jedem Besucher, der den Paternoster benutzen wolle, ein Zettel mit den Sicherheitshinweisen - Verbot von Rucksäcken und sperrigen Gegenständen, gutes Festhalten und vorsichtiges Einsteigen - übergeben. Im Unterschied zum Ratshof halte sich aber die Anzahl der täglichen Besucher im statistischen Landesamt in Grenzen. (mz)