"Quietschlärm" durch Straßenbahn: "Quietschlärm" durch Straßenbahn: Havag erklärt das "Singen" im Böllberger Weg in Halle

Halle (Saale) - Eine Anwohnerin der Kattowitzer Straße hat kürzlich „großen Quietschlärm“ der Straßenbahnen beklagt, insbesondere durch hohe Geschwindigkeiten, wodurch ihr jeweils nachts ab 3.30 Uhr der Schlaf geraubt werde. Zu allem Übel sei ihr tagsüber die Benutzung ihres Balkons kaum mehr möglich, so die MZ-Leserin Regina Wehner. Manche Bahnfahrer würden immerhin langsamer fahren an dieser Stelle mit der „wohl höchsten Geschwindigkeit zwischen den Haltestellen Wiener Straße und Diesterweg Straße“, was sich dann positiv bemerkbar mache.

Die MZ hat bei der Havag in dieser Sache angefragt und Antwort von Roland Sander, dem für Gleisbau verantwortlichen Abteilungsleiter des halleschen Verkehrsbetriebs, bekommen. „In den vergangenen zehn Monaten“ sind, laut Sander, keine Bürgerhinweise bei der Havag eingegangen. Im letzten Fall, am 2. Februar, habe man die Quietschgeräusche im Böllberger Weg, Bereich Haltestelle Wiener Straße, sofort abgestellen können.

Dem Hinweis der Leserin aus der Kattowitzer Straße sei man dann im Oktober nachgegangen. „Wir haben eine außerordentliche Prüfung der Gleisanlagen durchgeführt und dabei Geräusche festgestellt, die jedoch nicht mit den Quietschgeräuschen vergleichbar sind, die man von Straßenbahnfahrten durch enge Gleisbögen kennt“, so der Abteilungsleiter. Es sei vielmehr „ein höher frequenter Ton“, der in der Sprache der Fachleute als „Singen“ bezeichnet wird.

Grund dafür sei „der allgemeine Zustand der Gleisanlage im Böllberger Weg“, den man zwar „durch Notreparaturen kurzfristig verbessern“ werde. Grundsätzlich solle die Strecke aber nächstes Jahr im Rahmen des großen Stadtbahn-Programms erneuert werden. An den Bahnen lägen die Geräusche übrigens nicht, denn, so der Havag-Mann Sander: „Es fahren hier nur Bahnen neuester Bauart.“ (mz/dfa)