Public Viewing in Halle Public Viewing in Halle : Hat sich die Fußball-EM für Gastronomen in Halle ausgezahlt?

Halle (Saale) - Die schwarz-rot-goldene Euphorie war zu hören und zu sehen: Zahllose Fußballfans belagerten die Kneipenmeilen und Biergärten in Halle zur Fußball-EM, die Sonntag zu Ende gegangen ist.
Die Wirte der Gaststätten und Biergärten sind grundsätzlich zufrieden und verzeichneten gute Einnahmen. Allerdings: Erst mit den Achtel- und Viertelfinalen kamen deutlich mehr Zuschauer zum gemeinsamen Kicker-Gucken.
„Und nur zu den Deutschland-Spielen war es voll. Für die anderen Spiele hat sich der Aufwand nicht gelohnt“, sagt Tino Beier, Chef des Café Noir und der Bar Haley in der Kleinen Ulrichstraße.
Einlass-Stopp ium Volkspark
Dass die Euphorie dieses Mal nicht flächendeckend übergesprungen ist, sei der schwachen Gruppenaufteilung und dem neuen Modus zuzurechnen: „Die EM wurde in die Länge gezogen.“
Mehr als zufrieden ist Alexander Polzin, der den Biergarten im Volkspark während der EM betrieben hat. Der Ansturm zum Halbfinalspiel Deutschland gegen Frankreich am Donnerstag sei so groß gewesen, dass Gäste wegen Überfüllung abgewiesen werden mussten.
„Aber der Besuch war während der WM 2010 konstanter. Jetzt hatte das Fußball-Fieber erst spät eingesetzt“, sagt Polzin. Doch von mal zu mal sei der Biergarten voller geworden - schon zum Achtelfinale waren so viele Besucher da, dass nicht alle einen Sitzplatz finden konnten.
Allerdings: Auch wenn es die Hallenser freute, mal wieder im lauschigen Volkspark-Biergarten sitzen zu können, so war es das auch für diesen Sommer.
Besucherandrang im Peißnitzhaus
Ein dauerhafter und regelmäßiger Betrieb des Biergartens sei erst nach weiteren Sanierungsschritten möglich. „Wir arbeiten daran, das ist unser langfristiges Ziel“, betont auch Felix Schirmer vom Volksgarten-Verein.
Den ganzen Sommer über hat dagegen der Biergarten des Peißnitzhauses geöffnet, wo es ebenfalls ein Public Viewing gab. „Und das mit mehr Zuschauern als zur WM 2010“, freut sich Ulrich Möbius vom Peißnitzhaus-Verein.
500 Hallenser haben hier das Halbfinale gesehen - es war rappelvoll. Jedoch erst mit dem Festival „Fete de la musique“, das parallel zum Viertelfinale über die Bühne des Peißnitzhauses lief.
Wegen der Musik seien viele Zuhörer gekommen, die nicht zu den Stammgästen gehören - und hätten so das ehemalige Pionierhaus erst als Public-Viewing-Arena für sich entdeckt, vermutet Möbius.
Immerhin: Auch für weitere Fußball-Events ist das Peißnitzhaus jetzt bestens gerüstet, denn Vereinsmitglieder haben eine Satellitenschüssel gespendet und installiert, sowie einen zweiten Beamer zur Verfügung gestellt - zum Mitfiebern auf zwei Leinwänden.
Nicht meckern kann auch Mandy Taubert vom „Diebels“: „Wir sind zufrieden.“ Da hier regelmäßig auch Bundesliga und Champions League übertragen wird und das Diebels dafür bei Fußballfans bekannt ist, war die Stammgästezahl nicht so schwankend. Top-Spiel hier: Deutschland-Italien. (mz)