Präsentation zum Einheitsjubiläum Präsentation zum Einheitsjubiläum: 100 Arbeitslose bauen Deutschland in Styropor

Halle (Saale) - Ein Fischkutter von der Nordsee, das Holstentor aus Lübeck und das Brandburger Tor in Berlin - all diese Dinge repräsentieren Aspekte der Bundesrepublik und der deutschen Einheit. Und all das ist in Handarbeit nachgebaut worden, auf dem Hof der Neuen Residenz am Domplatz in Halle. Hier lädt das Berufliche Bildungswerk Halle-Saalkreis (BBW) von Samstag an für zwei Wochen zur Präsentation „30 Jahre Deutsche Einheit“ ein.
Berufliche Bildungswerk in Halle soll Arbeitslosen Kompetenzen vermitteln
Nachdem es coronabedingt auch in der Neuen Residenz in Halle einige Zeit ruhig war, können die Teilnehmer des BBW nun wieder zeigen, was sie gemeinsam schaffen können. Wie Steffen Kohlert, Geschäftsführer des BBW, informiert, hätten knapp 100 Langzeitarbeitslose an der neuen Ausstellung zur Einheit mitgewirkt.
Das Berufsbildungswerk arbeitet für das Jobcenter und soll den sogenannten „Teilnehmenden von Arbeitsgelegenheiten mit Mehraufwandsentschädigung“ über Maßnahmen verschiedene Kompetenzen vermitteln, um diese wieder in den Arbeitsmarkt einzugliedern.
Deutschland in Styropor - Präsentation zum Einheitsjubiläum gebaut
Eine von ihnen ist Mandy Schuck. Die 33-jährige Hallenserin hat schon 2016 über eine Maßnahme bei der Weihnachtsausstellung des BBW mitgearbeitet. Danach hatte sie als Zimmermädchen gearbeitet, dort allerdings wieder gekündigt und hilft jetzt wieder beim Aufbau der neuen Ausstellung. Bei der Präsentation zur Einheit hat sie unter anderem Blumentöpfe dekoriert und die Rondelle der Pavillons gestrichen. „Man braucht schon handwerkliches Geschick, aber das habe ich von meinem Vater gelernt“, sagt sie.
Die insgesamt 16 Pavillons, die Mandy Schuck und die anderen Teilnehmer gebaut und hergerichtet haben, symbolisieren die 16 Bundesländer, erklärt Geschäftsführer Kohlert. „Die Individualität der einzelnen Regionen verbindet uns in Deutschland und da sind wir stolz drauf“, sagt er. So finden sich in den einzelnen Rondellen Infotafeln zu den Bundesländern, die über lokale Sehenswürdigkeiten und bekannte Personen informieren.
Aufgabe mit besonderem Fingerspitzengefühl
Mitgearbeitet hat auch Andreas Zippler. Der 43-jährige gelernte Straßenbauer hat seit einem Bandscheibenvorfall Probleme, wieder einen Job zu finden und ist jetzt das dritte Jahr beim BBW eingesetzt. Bei der Ausstellung zum Einheitsjubiläum hatte er eine Aufgabe, die besonderes Fingerspitzengefühl verlangt: Er hat die Quadriga, das Viergespann auf dem Brandenburger Tor, binnen einer Woche aus Styropor nachgebaut.
Als Vorlage diente ihm dafür ein Bild aus dem Internet. „Es war knifflig, die Form mit dem heißen Draht auszuschneiden“, sagt er. Die Quadriga, die 16 Bundesländer-Pavillons, eine Installation mit Zitaten zur Einheit und zahlreiche nachgebaute Sehenswürdigkeiten zur Feier von 30 Jahren Deutsche Einheit können ab Samstag, 19. September, bis Sonntag, 4. Oktober, jeweils von 10 bis 19 Uhr im Innenhof der Neuen Residenz besichtigt werden. Der Eintritt ist frei. (mz)