"Pink Paddler" stechen in See "Pink Paddler" stechen in See: Frauen nach überstandenem Krebs trainieren nun im Verein
Halle (Saale) - Laute Trommelschläge hallen am Samstagvormittag über den Osendorfer See. Zwei Drachenboote ziehen im rhythmischen Gleichschlag der Paddel über das Wasser. Die „Pink Paddler“ - zwölf Frauen zwischen 40 und über 60 - sind zum ersten Probetraining des 1. Halleschen Drachenbootvereins gekommen. Sie eint ein gemeinsames Schicksal - alle haben eine schwere Krebserkrankung hinter sich.
Projekt „Paddeln gegen Brustkrebs“ soll in Halle etabliert werden
„Das Training ist ein Angebot unseres Vereins für Betroffene, die sich nach überstandener Brustkrebserkrankung sportlich betätigen wollen“, so Markus Schneider, Vorsitzender des Vereins. In Zusammenarbeit mit der Krebsgesellschaft Sachsen-Anhalt wolle man das bereits in Dresden erfolgreiche Projekt „Paddeln gegen Brustkrebs“ nun auch in Halle etablieren. „Das Team, das heute erstmals bei uns trainiert hat, ist das zweite in ganz Ostdeutschland“, so Schneider.
Hintergrund des Projekts sei zum einen, dass moderate sportliche Betätigung des Heilungsprozess fördere. Zum anderen aber, und das sei noch wichtiger, wirke sich das gemeinsame Paddeln positiv auf das psychische Wohlbefinden aus. „Der Sport stärkt das Gemeinschaftsgefühl und hilft gegen Einsamkeit, die nach langer Krankheit auftreten kann“, so Schneider.
„Mit dem Paddeln eröffnet sich eine neue Sicht auf das Leben“
Außerdem, so Mitinitiatorin Heike Laabs, drehe sich bei Betroffenen das Gespräch oft um die Krankheit. „Mit dem Paddeln eröffnet sich eine neue Sicht auf das Leben“. Nach gut einer Stunde Training sind die Frauen mit Begeisterung dabei, ihre Boote zu trocknen.
Alle wollen nächsten Samstag wiederkommen. „Jetzt suchen wir einen Team-Namen“, sagt eine der Paddlerinnen. Ein neues Drachenboot, von der Spardabank gesponsert, soll laut Schneider gemeinsam gestaltet und zünftig getauft werden.
››Probetraining jeden Samstag, 10 Uhr, Osendorfer See (mz)
