Pilotprojekt für saubere Luft Pilotprojekt für saubere Luft: Halle macht bei Studie "AirQuality" der Uni Aachen mit

Halle (Saale) - Welche Schadstoffe gibt es eigentlich in der Luft von Halle? Und wann sind sie nachweisbar? Bislang gibt es nur die drei Messstationen am Riebeckplatz, an der Paracelsusstraße und an der Schleiermacherstraße, die auf die Messung bestimmter, festgelegter Schadstoffe angelegt sind, etwa Feinstaub, Stickoxid, Ozon oder Benzol. Das soll sich nun ändern: Die Stadt will an dem Forschungsvorhaben „AirQuality“ der Universität Aachen teilnehmen.
Teilnahme an „AirQuality“ ist kostenlos
Dabei werden mobil Daten im gesamten Stadtgebiet erhoben, wodurch die Qualität der Luft im gesamten Stadtgebiet bewertet werden kann. Was genau gemessen wird, das kann die Stadt noch mit festlegen. Das Beste daran: Die Stadt muss nichts zahlen, war bei der Vorstellung des Projekts in der Beigeordnetenkonferenz der Stadt zu erfahren - die Studie ist öffentlich gefördert, so Daniel Zwick vom Dienstleistungszentrum Klimaschutz der Stadt.
Die Uni Aachen untersucht dabei auch weitere Städte, die bislang wegen Problemen in der Luftreinhaltung in die Schlagzeilen geraten waren. Halle hatte lange mit erhöhten Stickoxidwerten an der Paracelsusstraße zu kämpfen. Sechs Monate lang sollen die Messungen laufen, dann kann eine Luftqualitätskarte für das Stadtgebiet erstellt werden.
Messungen des Bundes
Welche Vorteile das hat, erläuterte Daniel Zwick: So könne man unter anderem Stadtentwicklung auch auf der Basis von Luftqualitätsdaten betreiben. Trotz der öffentlichen Förderung sei die Stadt nicht verpflichtet, die Forschungsergebnisse umzusetzen - natürlich mache es jedoch Sinn, diese umzusetzen. Lediglich eine Fahrzeugflotte müsse zur Verfügung gestellt werden, die dann mit den Luftmesssensoren ausgestattet wird. Beginn des auf sechs Monate ausgelegten Projekts soll im Januar 2020 sein.
Schon jetzt können Schadstoffwerte in der Luft über die Internetseite des Bundesumweltministeriums abgerufen werden. Da die Stationen nur bestimmte Werte messen, sind dort auch nur Daten für diese Werte verfügbar. An der Messstation Merseburger Straße sind dies beispielsweise Feinstaub, Schwefeldioxid, Kohlenmonoxid, Ozon und Stickstoffdioxid. Jedoch ist hier nur der Wert des Vortages ablesbar, nicht der aktuelle. (mz)