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Paulusfest in Halle Paulusfest in Halle: Bürgerinitiative verkündet das Aus

Von Silvia Zöller 17.04.2015, 08:29
Hanna Haupt
Hanna Haupt Archiv/Schlüter Lizenz

Halle (Saale) - „Alles hat seine Zeit“, sagt Hanna Haupt, die Vorsitzende der Bürgerinitiative Paulusviertel. Und auch das Paulusfest, zu dem jedes Jahr im Juni Tausende Besucher gekommen sind, hatte seine Zeit. Künftig wird es kein Bürgerfest mehr im Quartier geben. 25 Jahre lang haben sich die Ehrenamtlichen der Initiative dafür engagiert, aber nun sei Schluss: „Es ist ein frustfreies Ende, wir wollen uns einfach anderen Aufgaben widmen“, sagt Haupt.

So will die Bürgerinitiative sich jetzt darum kümmern, Bäume im Viertel nachzupflanzen und weiter auch Bürgerversammlungen organisieren. Zudem sei es schwieriger geworden, langfristig Engagierte zu finden, die bei einem so großem Projekt wie einem Stadtteilfest auch monatelang an den Vorbereitungen mitwirken. „Wir hatten viele ehrenamtliche Helfer, aber es war trotzdem ein großer Aufwand“, so Haupt. Die ehemalige SPD-Stadträtin hofft nun darauf, dass etwas Neues im Paulusviertel entsteht, vielleicht kleinere Feste oder andere Aktionen in den Straßen.

Stadtteilfest will Menschen verbinden

Obwohl die Stadt seit zwei Jahren nicht mehr das Stadtteilfest auf der Silberhöhe organisiert, hat dies nicht das Aus für die Veranstaltung bedeutet: Jetzt ist die Bürgerinitiative Silberhöhe der Veranstalter des Festes, das am 4. Juli stattfindet. „Da hängt viel Arbeit dran, aber viele unterstützen uns“, sagt Ute Haupt vom Vorstand der Initiative. Bei Planungsrunden sitzen mehr als ein Dutzend der Beteiligten zusammen, darunter Vereine, Vertreter der Wohnungsgesellschaften, der Schulen und des Hortes. Zwei Unternehmen übernehmen zudem das Sponsoring. „Jeder erledigt Kleinigkeiten, Aufgaben werden verteilt“, erklärt Haupt, die auch für die Linke im halleschen Stadtrat sitzt.

Das Stadtteilfest auf der Silberhöhe soll zudem nicht nur einen Selbstzweck erfüllen, sondern auch die Menschen verbinden. Zum Beispiel mit einer Spendensammlung während und im Vorfeld des Festes, dessen Summe in diesem Jahr noch durch den Erlös einer Versteigerung erhöht werden soll. Das Geld soll dann zur Aufwertung des Stadtteils beitragen - in diesem Jahr für die Verschönerung der Anlagen rund um den Wasserspielplatz. „Deshalb lohnt sich die viele Arbeit zur Vorbereitung des Festes, denn es zeigt, dass der Stadtteil lebt“, sagt Ute Haupt.

Tausende Besucher zum Neustadt-Fest erwartet

Viel Arbeit ist es auch für den Halle-Neustadt-Verein, das jährliche Stadtteilfest auf die Beine zu stellen. Gerade einmal vier Vorstandsmitglieder organisieren das Event, das in diesem Jahr am 5. September steigen wird und zu dem ebenfalls Tausende Besucher erwartet werden. „Natürlich feiern wir dieses Jahr nicht so groß wie im Vorjahr zum Neustadt-Jubiläum“, sagt Vereinsvorsitzender Udo Mittinger. Auch wenn der Aufwand groß sei, die gesamte Organisation von der Buchung von Künstlern bis hin zum Wachdienst oder der medizinischen Betreuung zu bewältigen, so hat Mittinger keinen Gedanken daran gehabt, die seit 1994 bestehende Tradition sterben zu lassen: „Es wird auch in diesem Jahr wieder ein richtig schönes Fest.“ Schon seit Dezember laufen die Vorbereitungen dafür. Und auch dort beteiligen sich am Fest wieder viele Unternehmen, Organisationen und Vereine. (mz)

Das war einmal: Die Bürgerinitiative wird das Paulusfest nicht mehr organisieren.
Das war einmal: Die Bürgerinitiative wird das Paulusfest nicht mehr organisieren.
Archiv/Bauer Lizenz