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Orgelbauer Friedrich Wilhelm Wäldner Orgelbauer Friedrich Wilhelm Wäldner: Späte Ehre für Meisterleistung

Von Jonas Nayda 24.01.2020, 13:30
Die Inschrift erinnert an hallesche Orgelbauerfamilie.
Die Inschrift erinnert an hallesche Orgelbauerfamilie. Jonas Nayda

Halle (Saale) - Die grauen Fassaden der Plattenbauten in der Innenstadt von Halle bergen manch ungeahnte Geheimnisse. Doch seit Donnerstag ist gegenüber des Ackerbürgerhofs eines dieser Geheimnisse gelüftet. Die Stadt hat eine Gedenktafel an der Wand des Wohnhauses in der Salzstraße 4 anbringen lassen, die nun auf die Historie des Grundstücks hinweist.

Anstelle des Neubaus aus dem Jahr 1985 stand dort zuvor jahrhundertelang das Haus des Orgelbauers Friedrich Wilhelm Wäldner. In seiner Werkstatt, die sich bis 1897 in dem Haus befand, fertigte Familie Wäldner insgesamt rund 100 Orgeln an. „Wäldner ist in einem Atemzug mit den großen Orgelbauern wie Ladegast oder Rühlmann zu nennen“, sagt der Musikwissenschaftler Michael Wünsche. Er hat sich mit der Geschichte der halleschen Orgelbauer beschäftigt und herausgefunden, dass früher viel mehr Wäldner-Orgeln in der Stadt standen, als heute noch zu sehen sind.

Hauptorgel im Dom zu Halle

Das wohl größte Werk des Orgelbauers Friedrich Wilhelm Wäldner ist jedoch die Hauptorgel im Dom zu Halle. Daran baute er gemeinsam mit seinem Sohn rund vier Jahre lang und sie steht bis heute. Zwischen 2016 und 2018 wurde die Orgel von Grund auf restauriert und wieder in den Originalzustand von 1851 versetzt. Zuvor war sie mehrfach umgebaut worden, um dem jeweiligen Geschmack der Zeit zu entsprechen.

Für Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) stellt die neue Gedenktafel das sprichwörtliche „I-Tüpfelchen“ bei der Restaurierung dar. „Unsere Dom-Orgel ist eine Meisterleistung und mit dieser Gedenktafel halten wir die Erinnerung an ihren Baumeister wach“, sagte er am Donnerstag. Er bedankte sich auf bei der Halleschen Wohnungsgesellschaft (HWG), die die Tafel mitfinanziert hat. (mz)