"Notprogramm" aus Halle "Notprogramm" aus Halle: Ein Duo auf neuen Pfaden

Halle (Saale) - Den einen kennt das hallesche Musikpublikum aus einer Band mit lyrischem Namen: Frank Schlüter spielt bei „Viertelpoet“ die Gitarre. Aber nicht nur: Der Hallenser mit dem markanten Gesicht hat sich in der vierköpfigen Band, die rockig-frech und lyrisch-liedhaft daherkommt, auch als Buchautor, Liedermacher, Ideengeber, Organisator und Motivator einen Namen gemacht - er ist Kopf und Stimme von „Viertelpoet“.
Aus seiner Feder stammen die Texte ebenso wie die erfrischenden Melodien der Band, die für ihr Engagement in zahlreichen Benefiz-Projekten bekannt ist. „Das schönste Projekt war die Stadtvierteltour Inklusive, die wir gemeinsam mit der Aktion Mensch und dem Verein Lebenstraum organisiert haben“, so Schlüter.
Notprogramm aus Halle: Konzertprogramm aus Sterngefunkel und Mondenschein, Musik und Träumen
Der andere - Stephan Gorn - ist eigentlich Tischler, baut mit bewundernswerter Akribie und Geduld das historische Halle aus Pappe nach, ist Moderator und Musiker, unter anderem mit Hagen Möckel. Nun haben sich die beiden Herren für ein gemeinsames Projekt zusammengetan: als Duo „Notprogramm“, das zurück zu den Wurzeln und an die alte Tradition des Songwriters und Liedermachers anknüpfen will. Nach gut einjähriger Arbeit an übriggebliebenen „Viertelpoet“-Songtexten, aber auch neuem Material haben Gitarrist Schlüter und Pianist Gorn nun die CD „Balladenjunkie“ herausgegeben.
Gemeinsam mit einigen Gastmusikern war das Duo im Studio des bekannten Musiklabels „Horchmal“ und hat aus Sterngefunkel und Mondenschein, Musik und Träumen ein vorzeigbares Konzertprogramm produziert, auf dem die CD präsentiert werden soll. Die indes sollte ursprünglich für einen guten Zweck kostenfrei verteilt werden, lediglich die Produktionskosten wollten die Macher reinholen. „Gewinn wollten wir eigentlich damit nicht erwirtschaften“, sagt Schlüter. Doch letztlich habe das Benefiz-Projekt in dieser Form nicht funktioniert. „Vielleicht wird’s ja noch was“, so Schlüter.
Notprogramm aus Halle:Was steckt hinter dem Name des Duos?
„Notprogramm“ - den seltsamen Namen des Duos, der spontan an den befürchteten Absturz des eigenen PC erinnert, erklärt Schlüter so: „Für Plakat und Cover, das wir mit Unterstützung meines Bandkollegen Holger Klöden selbst gestaltet haben, musste eine Datei per Mail zur Druckerei“, erzählt Schlüter. Da die Band noch namenlos war, habe er einfach „Notprogramm“ in den Betreff geschrieben - dabei sei es dann geblieben. „Und irgendwie ist es das ja auch, wenn zwei Leute etwas neu zusammen wagen“, lacht der Musiker.
Das Ergebnis, ein Album deutschsprachiger Lieder mit dem einprägsamen Titel „Balladenjunkie“, kann sich hören lassen: Schwelgend, lyrisch kraftvoll und musikalisch verliebt präsentiert das Duo Songs, deren Aussagekraft weit über den Konzertabend hinaus wirkt. Der Bandname „Notprogramm“ ist daher wohl eher mit einem Augenzwinkern zu betrachten. Am Freitag, 19.30 Uhr, ist das Duo in der Villa del Vino im Packhof in der Ankerstraße zu erleben. Zur „Weltpremiere“ gibt’s die CD schon mal zu kaufen, in den Handel kommt sie dann am 29. April. (mz)