Selfstorage Neues Rund-um-die-Uhr-Lagerhaus in Halle soll das Einlagern für jedermann erleichtern
Ein Leipziger Unternehmen hat das Hotel der Dinge in Halle eröffnet. Warum das laut dem Geschäftsführer mehr ist als eine reine Lagerhalle.

Halle (Saale)/MZ - Ob man den Begriff schon einmal gehört habe, will Mathias Ihle wissen. Es geht um „Selfstorage“. Der Begriff steht für eine Branche, die Lagerräume meist kurzfristig an Kunden vermietet. Das Ganze komme aus den USA, gebe es schon seit hundert Jahren und entsprechende Lagerräume seien dort an jeder Ecke zu finden, so Ihle, der das Ganze auch in Deutschland etablieren möchte.
Mathias Ihle ist Geschäftsführer von Storemore. Das Leipziger Unternehmen bezeichnet sich als „Premiumanbieter der Selfstorage-Branche“ und hat jüngst in Halle in der Dieselstraße seine inzwischen vierte Filiale eröffnet. Leipzig, Magdeburg und Bielefeld sind die bisherigen Standorte, Potsdam kommt gerade dazu. „Der Fokus liegt auf Ostdeutschland“, sagt Ihle. Perspektivisch komme für das Unternehmen jede Stadt ab einer bestimmten Größe in Frage.
Mehr als tausend Lagerboxen von klein bis groß
Der Neubau in Halle mit der auffälligen Wabenoptik erstreckt sich auf drei Etagen über 8.000 Quadratmeter. Mehr als tausend Lagerboxen finden sich darin, die kleinste misst einen, die größte 60 Kubikmeter. Neu in Halle ist, dass es neben den Lagerräumen im Haus auch Außenboxen gibt, die direkt mit dem Auto angefahren werden können.
„Der Grundgedanke ist: Wo kriege ich mein Zeug unter?“, sagt Mathias Ihle. Dabei würde man in der Regel an eine Garage, Scheune oder den Dachboden denken, die aber eben nicht allen zur Verfügung stünden. An der Stelle setzt Storemore an. Ihle sagt auch: „Der Großteil sind Privatkunden.“ Es werde aber ebenso an Unternehmen vermietet. Als Beispiel nennt er den Ebay-Händler, der seine Waren nicht zu Hause lagern will. Er spricht weiterhin von Akten und und allen möglichen Gegenständen fürs persönliche Hobby, für die es in den eigenen vier Wänden keinen rechten Platz gibt. Kurzum: „Es gibt kaum etwas, das nicht eingelagert wird.“ Wohl aber Dinge, die nicht eingelagert werden dürfen, nämlich Verderbliches, Brennbares und Illegales.
Nur für kurze Zeit oder solange wie nötig
Mieter können ihre Sachen so lange dabehalten, wie sie wollen. Und aus Erfahrung sagt der Geschäftsführer: „Tendenziell denken die Leute, dass sie mehr Platz brauchen.“ Häufig zeige sich aber, dass schon kleinere Lagerboxen ausreichen. „In sechs Kubikmeter passen 40 Umzugskartons rein.“ Wie viel Platz wirklich benötigt wird, wird vorab im Gespräch geklärt.

Zugänglich sind die Lagerboxen derweil 24 Stunden, sieben Tage die Woche, alles ist voll digitalisiert. Zugang ins Haus und zur eigenen Lagerbox haben die Mieter über eine App auf dem Smartphone oder bei Bedarf auch über einen Transponder, der laut Ihle „aber kaum gefragt ist“. So kommen die Türen zu den einzelnen Lagerboxen auch ohne Schlüsselloch aus. Für die Sicherheit sorgt unter anderem die Videoüberwachung.
Nicht der einzige Anbieter in Halle
Mathias Ihle verspricht weiterhin eine saubere und trockene Lagerung bei einer Temperatur zwischen acht und 22 Grad Celsius im Gebäude. All diese Rahmenbedingungen gehen aus seiner Sicht denn auch über das hinaus, was man sich gemeinhin unter dem Begriff Lagerhalle vorstellt. Stattdessen spricht Ihle lieber vom „Hotel der Dinge“.
Ganz neu ist das Selfstorage-Angebot derweil auch in Halle nicht. Bereits seit Februar letzten Jahres gibt es „Ihr Lagerhaus“ in der Ouluer Straße. Dessen Geschäftsführer Alexander Trutenat stimmt dabei der Annahme von Mathias Ihle zu. „Der Bedarf ist da und wird steigen“, sagt Trutenat. Über die Nachfrage im eigenen Selfstorage-Lager sagt er: „Wir sind zufrieden.“