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Neuer Sozialdezernent in Halle Neuer Sozialdezernent in Halle: Grüne wollen Katharina Brederlow als Nachfolgerin von Tobias Kogge

Von Jan-Ole Prasse 27.10.2015, 07:51
Katharina Brederlow
Katharina Brederlow Stadt Halle Lizenz

Halle (Saale) - Die Stadtratsfraktion der Grünen hat angekündigt, dass sie bei der Wahl des neuen Sozialdezernenten in Halle am Mittwoch Katharina Brederlow (SPD), Fachbereichsleiterin für Bildung und Jugend im Rathaus, wählen wird. Dies sagte die Fraktionsvorsitzende Inés Brock gegenüber der MZ: "Wir haben uns aufgrund der Fachkompetenz dafür entschieden." Brederlow habe jahrelange Erfahrungen in Leitungsposition im Sozialbereich. Brock sprach sie damit gleichzeitig gegen die von der Linken geforderte Neuausschreibung der Stelle aus. Die Fraktion der Grünen hat sechs Sitze im Stadtrat.

Damit ist klar, dass die Wahl des neuen Beigeordneten am Mittwoch im Stadtrat in jedem Fall stattfinden wird, da sich neben den Grünen auch die CDU und die SPD gegen eine Neuausschreibung der Stelle ausgesprochen haben. Die drei Parteien verfügen zusammen über die Mehrheit der Sitze.

Die Beigeordnetenwahl entwickelt sich somit immer mehr zu einem Duell zwischen Brederlow und Thomas Godenrath (CDU), Leiter des Umzugsmanagement für Flüchtlinge in der Stadtverwaltung. Er wird von der CDU/FDP-Fraktion unterstützt, die auf 16 Stimmen im Stadtrat kommt. Bisher galt Godenrath als klarer Favorit, da der Union nach inoffiziellen Stadtratsabsprachen der Posten eigentlich zusteht. Denn grundsätzlich soll jede der drei stärksten Fraktionen - SPD, CDU und Linke - einen Vertreter in der Stadtspitze haben. Der CDU ist nach der Reduzierung der Dezernentenstellen von fünf auf vier im vergangenen Jahr nur noch der Posten des Sozialbeigeordneten geblieben. Der bisherige Amtsinhaber Tobias Kogge (CDU) tritt allerdings nicht erneut an. Unklar ist noch, wie sich die SPD, die Linke und die Mitbürger verhalten werden.

Oberbürgermeister Bernd Wiegand (parteilos) hatte sich in der vergangenen Woche nach MZ-Informationen gegen Godenrath ausgesprochen. Begründung: Der 44 Jahre alte Verwaltungswissenschaftler sei fachlich für diese Leitungsposition ungeeignet. Weitere Einzelheiten zu dieser Einschätzung will er nach MZ-Informationen am Mittwoch vor der Wahl in einer nichtöffentlichen Sitzung im Stadtrat geben. Einige Stadträte und Kommunalpolitiker sehen darin eine unzulässige Einmischung. So sagte der CDU-Kreisvorsitzende Marco Tullner: "Es ist bemerkenswert, dass der Oberbürgermeister glaubt, sich einen Beigeordneten aussuchen zu können."

Für die Dezernentenwahl gilt folgendes Prozedere: Eine Kandidat ist gewählt, wenn er im Stadtrat im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit der Stimmen der anwesenden Stadträte erhält. Sollten alle 57 Kommunalvertreter am Mittwoch an der Sitzung teilnehmen, wären das 29 Stimmen. Im zweiten Wahlgang reicht dagegen die einfache Mehrheit. Gewählt ist der Kandidat, der die meisten Stimmen der Stadträte erhalten hat. (mz)

Thomas Godenrath
Thomas Godenrath
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Tobias Kogge
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