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Verkehr Neuer Geh- und Radweg zwischen Nietleben und Dölau geplant - Fledermäuse müssen geschützt werden

Die Salzmünder Straße soll ausgebaut werden. Dabei müssen jedoch die Fledermäuse in der Dölauer Heide geschützt werden.

Von Tanja Goldbecher Aktualisiert: 12.05.2022, 20:08
Da die Salzmünder Straße durch die Dölauer Heide führt, muss während der Bauarbeiten der Naturschutz besonders beachtet werden. Von Dölau nach Nietleben soll ein neuer Radweg entstehen.
Da die Salzmünder Straße durch die Dölauer Heide führt, muss während der Bauarbeiten der Naturschutz besonders beachtet werden. Von Dölau nach Nietleben soll ein neuer Radweg entstehen. Foto: Silvio Kison

Halle (Saale)/MZ - Fledermäuse und Bäume sollen geschützt werden, wenn der neue Rad- und Gehweg von Dölau nach Nietleben gebaut wird. Dieser soll entlang der Salzmünder Straße und Heidestraße und damit mitten durch die Dölauer Heide verlaufen. Ziel ist es, den Radverkehr in Halle weiter auszubauen. Laut Verwaltung nutzen etwa 200 Radfahrer und Fußgänger die Strecke täglich. Der Ordnungs- und Umweltausschuss hat den Plänen am Donnerstag einstimmig zugestimmt.

In der Heide sollen vor allem die beiden Fledermausarten Großes Mausohr und Mopsfledermaus geschützt werden. Entlang der Straße hat die Verwaltung Bäume mit Höhlen entdeckt, in denen sich die Tiere einnisten könnten. Diese Bäume sollen während des Straßenbaus erhalten bleiben. Dazu stimmten sich die Planer mit der Verkehrsbehörde ab. Zugleich ist geplant, keine Straßenbeleuchtung auf dem Abschnitt durch die Heide zu installieren - ausgenommen sind Haltestellen und Kreuzungen. Denn durch das Licht könnten Insekten angezogen werden, die den Fledermäusen dann als Futter fehlen würden. Außerdem dürfen Straße sowie Geh- und Radweg nicht zu breit sein, damit nicht zu viel Waldfläche wegfällt.

Wenn der Stadtrat dem Projekt ebenfalls zustimmt, könnten die Bauarbeiten in zwei Jahren beginnen und bis 2026 andauern. Die Straße müsste während dieser Zeit vollgesperrt werden. Lediglich Rettungsfahrzeuge und Busse könnten möglicherweise noch den Weg benutzen. Die Salzmünder Straße ist mit etwa 13.000 Fahrzeugen pro Tag dicht befahren. Auch deshalb sollen Radfahrer an dieser Stelle mit einem separaten Weg geschützt werden. Geplant ist ein sogenannter Sicherheitsstreifen, der mindestens einen halben Meter breit ist. Ein Geländer soll den Weg von Autos und Lastern abgrenzen.

Die SPD-Stadträtin Silke Burkert hinterfragte, warum die Bahngleise nicht in einen neuen Weg für Radfahrer und Fußgänger umgewandelt werden. „Damit könnten wir Platz sparen und würden weniger in die Naturschutzgebiete eingreifen“, sagte Burkert. Laut Verwaltung ist das nicht möglich. Der Verein „Freunde der Halle-Hettstedter Eisenbahn“ habe einen Vertrag mit dem Land geschlossen und darf die Bahnstrecke bis 2058 nutzen. Das bedauerte Grünen-Stadtrat Wolfgang Aldag. Es sei schade, dass solche Verträge geschlossen werden, die einen effektiven Ausbau behindern würden.