1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Halle
  6. >
  7. Neuer Gastronomiebetreiber im Bergzoo: Neuer Gastronomiebetreiber im Bergzoo: Was sich künftig für den Besuchergaumen ändert

Neuer Gastronomiebetreiber im Bergzoo Neuer Gastronomiebetreiber im Bergzoo: Was sich künftig für den Besuchergaumen ändert

Von Anja Förtsch 01.04.2016, 04:00
Betriebsleiterin Heike Barnack steht vor den Bergterrassen des Halleschen Zoos. Sie leitet seit diesem Jahr die Zoo-Gastronomie.
Betriebsleiterin Heike Barnack steht vor den Bergterrassen des Halleschen Zoos. Sie leitet seit diesem Jahr die Zoo-Gastronomie. Günter Bauer

Halle (Saale) - Der Hallesche Bergzoo plant umfassende Neuerungen in den kommenden Jahren - auch in der Gastronomie. Die MZ stellt die wichtigsten Veränderungen vor, die den Zoobesucher in Zukunft erwarten.

Wer ist der neue Gastronomiebetreiber?

Die Gastronomie des Bergzoos wird künftig von der Reiche Group geleitet. Das Unternehmen ist in Markkleeberg ansässig, dürfte so manchem Hallenser aber bereits seit einigen Jahren bekannt sein: Die Gruppe betreibt das Catering im Stadion des Halleschen Fußballclubs. Die Reiche Group hat sich nicht nur im Bereich Halle und Leipzig etabliert, sondern betreibt bereits die Versorgung bei vielen großen Veranstaltungen wie den Vorrundenspielen zur Fußball-WM 2006 in Leipzig und Berlin, dem Mitteldeutschen Marathon, den Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin und Dresden und bei Konzerten von AC/CD, Bon Jovi und Herbert Grönemeyer. Die Gastronomie im Bergzoo übernimmt seit 2016 Betriebsleiterin Heike Barnack.

Was hat sich bereits verändert?

Allzu viel von den Neuerungen kann der Zoobesucher momentan noch nicht erkennen. Doch die Pläne des neuen Betreibers sind umfassend - dazu sind viele Umbauten notwendig, die noch Zeit brauchen. Wer über die Osterfeiertage im Bergzoo war, dürfte aber schon etwas von der neuen Gastronomie mitbekommen haben: An dem Wochenende hatte der Betreiber seine Feuertaufe. „Das hat sehr gut geklappt“, sagte Zoo-Sprecher Tom Bernheim. Vor allem die Logistik sei bedeutend besser gelaufen als früher, es hätten sich kaum Schlangen gebildet - trotz Besucherrekord von über 14.000 Personen.

Was steht künftig auf der Speisekarte?

Die Reiche Group will das Angebot deutlich moderner ausrichten. Das Sortiment soll künftig stark erweitert werden. Dabei sollen auch „die sich ändernden Ernährungsgewohnheiten“ beachtet werden, sagte Bernheim. So sollen erstmals vegetarische Speisen wie Panini und wöchentlich wechselnde Tagesgerichte angeboten werden. Das Augenmerk wird auf mehr Frische und Vielfalt liegen. Aber auch die Liebhaber von Pommes frites und Bratwurst können aufatmen: Die Klassiker der Bistrogastronomie bleiben natürlich erhalten, schließlich machen sie etwa 80 Prozent der Nachfrage aus.

Wie ändert sich die Gestaltung der Gaststätten und was passiert mit der Reil'schen Villa?Lesen Sie auf Seite zwei weiter.

Wie ändert sich die Gestaltung der Gaststätten?

Das große Bistro oben auf dem Reilsberg wird langfristig zu einem Dschungelcafé und -restaurant umgebaut. Insgesamt soll der Zoo in verschiedene Bergregionen untergliedert und entsprechend gestaltet werden - auf den Bergterrassen entsteht so eine Almhütte mit passenden Gerichten. Auch der Kolonnadenbiergarten beim Bärengehege wird sich verändern. Da der Zoo-eingang an der Seebener Straße aber komplett umgestaltet wird und die derzeit dort stehenden Gebäude abgerissen werden, wird dieser Bereich zunächst lediglich optisch aufgewertet. Bis 2020 wird dort ein neuer Eingang zum Bergzoo  entstehen, samt Multimedia-Fahrstuhl, Hängebrücke und Parkhaus. Zusätzlich zu den bisherigen Gastronomieangeboten wird am Raubtierhaus eine Kombination aus Grill und Eiscafé entstehen, ähnlich dem mobilen Stand, der die Besucher bereits am Osterwochenende versorgte. Für die Umbauten werden rund 16 Millionen Euro aufgewendet. Darin sind auch die Kosten für den Umbau der Reil’schen Villa enthalten.

Was passiert mit der Reil’schen Villa?

Gute Nachrichten gibt es auch für das Sorgenkind Reil’sche Villa am Zooeingang. Das Gebäude sollte in der Vergangenheit bereits saniert werden. Die Arbeiten waren vor einigen Jahren begonnen worden, mussten aber im Jahr 2009 abgebrochen werden, da die Kosten explodierten und so die finanziellen Mittel für das Vorhaben fehlten. Nun soll die Sanierung der Reil’schen Villa im Rahmen des Zookonzepts fortgesetzt werden. Dabei soll im unteren Geschoss ein Restaurant mit frischer Küche und großem Sortiment entstehen. Das Lokal soll außerdem auch direkt von der Reilstraße aus erreichbar sein, die Gäste müssen also nicht zwingend den Zoo besuchen, um dort zu essen. Die oberen Stockwerke werden als Verwaltungsräume genutzt. Die Arbeiten gehören zum ersten Teil des Zookonzepts und sollen bis 2020 umgesetzt.

Warum sehen die Besucher noch keine Veränderungen?

Die neuen Speisen finden die Zoobesucher voraussichtlich ab Juni auf der Karte. Um mehr frische und vielfältigere Gerichte anbieten zu können, sind zunächst noch einige Umbauten erforderlich. Vor allem was die Logistik und die Möglichkeiten der Zubereitung  gerade aufwendigerer Speisen angeht, muss sich noch einiges tun. Bereits jetzt werden allerdings schon die Terrassen und Sitzbereiche auf dem Reilsberg ansprechender gestaltet, erklärte der Sprecher des Zoos. Die größeren Umbauten der Gaststätten und der gesamten Anlage finden im Rahmen des neuen Zookonzepts statt. Die Pläne sind dementsprechend langfristiger angelegt: Im Jahr 2018 soll der Umbau aller Voraussicht nach abgeschlossen. (mz)