Neuer Fahrplan Neuer Fahrplan: Havag stellt sich der Kritik zum Liniennetz
halle (Saale)/MZ - Wenige Wochen ist es her, seit der neue Fahrplan der Havag gilt. Wegen Bauarbeiten zuvor gesperrte Strecken wurden wieder mit einbezogen, jahrelang gültige Linienführungen jedoch verändert, um - wie es seitens des Unternehmens hieß - das Netz dem tatsächlichen Bedarf anzupassen und gleichzeitig zukunftsorientiert zu agieren.
Denn in den kommenden Jahren stehen noch mehrere Bauprojekte an, die erneut Umleitungen nötig werden lassen; und einzelne Streckenabschnitte werden aus demselben Grund stärker befahren werden müssen als im Normalfall.
Doch gleich nach dem Fahrplanwechsel hagelte es Kritik. Und die hält bis heute an. Zum einen betrifft sie die komplette Streichung der Linie 6, die ehemals vom Reileck/Adolfstraße durch die Ludwig-Wucherer-Straße und die Große Steinstraße über den Markt, den Rannischen Platz, die Torstraße und den Böllberger Weg bis zur Südstadt fuhr.
Bewohner aus dem Bereich Paulusviertel hatten damit eine direkte Verbindung zum Markt und auch nach Süden, wo sich mehrere Schulen befinden. Jetzt fahren an Wochentagen regelmäßig nur noch die Linie 1 aus der Frohen Zukunft kommend und die neu in den Plan aufgenommene Linie 16 aus Neustadt kommend durch die Torstraße und den Böllberger Weg nach Süden, wobei die Linie 16 bereits in Böllberg endet und nicht weiter bis zur Südstadt fährt. Die Kritiker bemängeln zusätzliches Umsteigen, Zeitverlust und einen geschrumpften Fahrkomfort, weil Bahnen zum Teil rappelvoll sind.
Telefonforum
Ein weiterer Kritikpunkt ist die Verkürzung der Linie 12, die früher von Trotha über Steintor, Hauptbahnhof und Merseburger Straße zur Vogelweide fuhr. Sie endet jetzt bereits am Bahnhof. Fahrgäste aus dem Norden kommen nicht mehr direkt in die Merseburger Straße - beispielsweise zu Schulen oder dem Bergmannstrost-Krankenhaus. Fahrgäste aus dem Bereich Damaschkestraße müssen neuerdings umsteigen, wenn sie zum Steintor, zur Reil-Poliklinik oder zum Zoo fahren wollen.
Unter anderem zu diesen Fragen wollen sich drei Havag-Verantwortliche am Dienstag im MZ-Telefonforum äußern.
Die wenigen zusätzlichen Einsatzbahnen, die in Spitzenzeiten unterwegs sind, helfen aus Sicht der Kritiker nur wenig. Hinzu kommt, dass ihre Bezeichnung und Linienführung - wie bei der 1E - eher irreführend ist. So bedient die 1E teilweise eine andere Strecke als die 1.