Neuer Biomarkt im Hauptbahnhof Neuer Biomarkt im Hauptbahnhof: Was der Inhaber alles vorhat

Halle (Saale) - Die Bio-Branche boomt seit Jahren. Egal ob Discounter, Café oder Würstchenbude - viele Verkäufer haben inzwischen auch ökologische Produkte im Angebot. Im wahrsten Sinne des Wortes auf den Bio-Zug aufgesprungen ist nun auch das neueste Geschäft im halleschen Hauptbahnhof: der Biomarkt „Bio im Bahnhof“.
Zwar sind die Scheiben noch nicht beklebt, und es hängt noch nicht einmal ein Schild über dem Laden, doch die ersten Kunden fanden am Montag bereits den Weg in das neu eröffnete Geschäft. Das liegt im ehemaligen Reisezentrum, aus dem die Bahn vor einiger Zeit in kleinere Räume gezogen war. Immer weniger Kunden kaufen Tickets am Schalter.
„Ein Teil der Reisenden kauft bewusst ein“
Ein Glücksfall für Sophie Bandt, die Filialleiterin des neuen Bio-Geschäfts und Mitinhaber Fabian Otto. Er betreibt bereits in Trotha das „Bio Natura-Geschäft“, dessen Ableger die Filiale am Bahnhof ist. „Ein Teil der Reisenden kauft bewusst ein, wir glauben, dass wir für sie ein gutes Angebot haben“, sagte Otto bei der Eröffnung. Zwar würden nur etwa fünf Prozent aller Deutschen ihre Einkäufe in einem Bio-Fachmarkt erledigen. Dass sich der Laden im Bahnhof rechne, glaubt er dennoch.
„Wir haben unser Angebot natürlich auf die Situation hier angepasst. Wir haben viele To-go- und fertige Produkte statt Familienpackungen im Angebot. Die Single-Größen gehen wahrscheinlich besser“, sagte er.
Im Geschäft gibt es keinesfalls nur Lebensmittel. Auch Waschpulver und Kosmetik sind zu finden - Hauptsache ökologisch. Und dabei soll es nicht bleiben. Wie Jürgen Tschentscher, ebenfalls Mitinhaber, sagte, plane man auch den Verkauf von Pizza aus einem eigenen Ofen.
„Wir planen von 8 bis 20 Uhr zu öffnen“
Reisende können ein Stück auf die Hand mitnehmen oder, wenn sie mehr Zeit haben, auch eine ganze Pizza an Tischen vor Ort essen. Auch Quiches und andere Teigwaren können die Mitarbeiter im Biomarkt frisch aufbacken. Bereits jetzt gibt es Bio-Brot sowie Kaffee der Köthener Rösterei Hannemann zu kaufen.
In den kommenden Tagen wollen die Betreiber nicht nur Werbung an den Scheiben des ehemaligen Reisezentrums anbringen, sondern natürlich auch die Öffnungszeiten. Die stehen laut Otto aber noch nicht genau fest. „Wir planen von 8 bis 20 Uhr zu öffnen, die Mitarbeitersituation ist aber derzeit noch etwas schwierig. Vielleicht sind die Zeiten deshalb auch zwischen 8 und 18 Uhr“, sagte er. Mitarbeiter würden noch immer gesucht.
Fest steht jedoch, dass der Biomarkt auch am Sonntag geöffnet haben wird. Ob er damit eine Konkurrenz für den Nahkauf ist, der bereits jetzt als einziger Laden am Sonntag geöffnet hat? Otto ist da nicht sicher. Man hole mit seinem Angebot auch Kunden ab, die bislang am Sonntag nicht eingekauft hätten, weil sie auf Bio-Produkte nicht verzichten wollten. (mz)