Need for Speed Need for Speed: Warum die Skater von Turbine Halle für ein wichtiges Projekt rollen

Halle (Saale) - Es klingt ein bisschen wie ein Schnellzug, der an einem Bahnübergang vorbeirauscht, wenn die Gruppe Inlineskater von Turbine Halle mit Karacho über ihre asphaltierte Bahn fahren. Bis zu 60 Kilometer pro Stunde schnell können die Spitzensportler auf der Geraden werden. Jede kleinste Unebenheit im Boden wäre äußerst gefährlich und könnte einen Sturz verursachen.
Rollen für eine besser Bahn: 280.000 Euro für neuen Asphalt
Deshalb ist es wichtig, dass der Asphalt glatt und ohne Risse ist. Aber genau das ist er auf der Bahn an der Auenschule in der Theodor-Neubauer-Straße nicht. Sie ist eine von zwei professionellen Speedskating-Bahnen in Halle und sie müsste dringend saniert werden. Die Abteilung Speedskating von Turbine Halle möchte das Projekt „Sanierung und Erweiterung der Sportstätte“ am liebsten so schnell wie möglich angehen.
Die Verantwortlichen haben sich auch schon Gedanken gemacht: Die alte Bahn aus dem Jahr 1983 müsste komplett abgerissen werden, eine neue Strecke mit moderner Geometrie, Banden und Flutlicht müsste gebaut werden. Die Kosten dafür in Höhe von fast 280.000 Euro sollen zu 80 Prozent aus Fördermitteln kommen, den Rest sollen Spenden ergeben.
Turbine Halle gehört bei Speedskating zu den erfolgreichsten Vereinen in ganz Deutschland
„Turbine ist die Wiege des Rollsports in Halle. Wir brauchen unbedingt eine Wettkampftaugliche Bahn“, sagt Abteilungsleiter Maik Bühnemann. Die Sportstätte sei die Existenzgrundlage des Vereins. Rund 90 Mitglieder trainieren regelmäßig auf der verschlissenen Strecke in Halles Süden.
Darunter auch erfolgreiche Top-Athleten wie beispielsweise Maximilian Zabel, der unter anderem 2015 bei den Special Olympics World Games in Los Angeles (USA) mehrere Medaillen geholt hat und regelmäßig bei deutschen Wettbewerben dominiert. Turbine Halle gehört im Bereich Speedskating zu den erfolgreichsten Vereinen in ganz Deutschland.
Problem: kaputter Asphalt und veraltete Geometrie
Trainerin Julia Köpernik ist stolz auf ihr Team, aber sie weiß auch, dass noch mehr Tempo möglich wäre, wenn die Bahn nicht so gefährlich wäre. „Bei Auswärts-Wettkämpfen merken wir immer sofort den Unterschied. Andere Bahnen sind einfach viel besser zu fahren“, sagt sie.
Das Problem bei Turbines Bahn ist nicht nur kaputter Asphalt, sondern auch eine veraltete Geometrie. Moderne Speedskating-Bahnen haben in den Kurven eine Überhöhung nach außen, sie sind also leicht geneigt. Außerdem ist die Fahrbahn deutlich breiter. Das soll in Zukunft auch auf der Bahn an der Auenschule realisiert werden.
2020 feiert die Speedskating-Abteilung von Turbine ihr 40. Jubiläum
Zwar gibt es in Halle bereits eine wettkampftaugliche Speedskating-Bahn, die erst wenige Jahre alt ist, aber sie gehört dem Halleschen Inline Skate Club in Neustadt, quasi dem Stadtrivalen von Turbine. Es komme daher eigentlich nicht infrage, sich künftig eine Bahn zu teilen, sagt Maik Bühnemann. Hinzu kommt, dass Speedskater in der Regel immer nur bei trockenem Wetter trainieren können, denn wenn die Bahn nass ist, steigt die Rutschgefahr.
Das sorgt dafür, dass der Trainingsplan an manchen Tagen sehr voll ist. Wie Bühnemann erklärt, seien beide Bahnen in Halle zeitlich nahezu ausgelastet. 2020 feiert die Speedskating-Abteilung von Turbine ihr 40. Jubiläum. Eine große Geburtstagsfeier gab es bisher zwar nicht, aber vielleicht kann man im nächsten Jahr dafür gleich doppelt Party machen, wenn der Bau der neuen Bahn beginnt. Die Fördermittel sind schon beantragt, sie müssen nur noch bewilligt werden.
››Mehr Informationen zur Spendenkampagne gibt es online unter: www.turbine-skater.de (mz)