MZ-Modepreis MZ-Modepreis: Bunt, frech und superkurz
Halle/MZ. - Sehr bunt, sehr frech und superkurz - so eröffneten Kathleen Brendel und Astrid Johns die Schau. Die beiden sind Schülerinnen der Schule für Mode und Design "Vill-a-arte" und haben sich, wie Kathleen sagte, vom "unbekannten Paradies" inspirieren lassen. Entstanden sind die Entwürfe im Sommer des Vorjahres, genäht wurde im Winter. "Wer Mut hat und die entsprechende Figur, kann unsere Mode tragen", sagte die angehende Designerin selbstbewusst.
Beides - Mut und Figur - hatten die professionellen Mannequins einer Leipziger Agentur natürlich, wofür sie auch so manch bewundernden Blick ernteten. Noch höher rechneten ihnen die Zuschauer an, dass sie von Regen und Kälte keinerlei Notiz nahmen und tapfer über den mit Pfützen bedeckten Laufsteg schritten - mit Gänsehaut und nassen Füßen.
Die Phantasie der Schüler von "Vill-a-arte" schien grenzenlos zu sein. So setzte Alexander Valjeur die "Eleganz und Eitelkeit der asiatischen Mafia" um - in der einzigen Männer-Kollektion der Schau. Schicke Kostüme in Schwarz-Weiß stellten Franziska Luther und Saskia Kubacha vor, während Katharina Wenke das Thema Asien in Satin und Leder zeigte. Wie sie erzählte, können die Studenten immer erst dann zu nähen anfangen, wenn sie Sponsoren für die Stoffe gefunden haben.
Der zweite Teil der Schau war Absolventen und einer Studentin der Burg Giebichenstein vorbehalten. Vor allem jene Designerinnen, die von der Mode leben, zeigten sehr tragbare, manchmal gewagte Kollektionen wie Laura Cougat-Schoch. Ihre Sommerkleider schienen nur aus einem Hauch von Stoff zu bestehen.
Von eleganten schwarzen Röcken, kombiniert mit Stiefeln, weißen Blusen und Shirts, die Anne-Kathrin Arndt präsentierte, waren die Jury-Mitglieder so begeistert, dass sie diese Kollektion mit dem Modepreis der MZ auszeichneten (Kästchen oben). Festlich angezogen schickte Dunja Kopi, Burg-Studentin im vierten Jahr, die Models auf den Laufsteg. Schwarze lange und kurze Hosen, Oberteile in Rosé und als Hingucker riesige weiße Kragen - dafür kam sie auf Platz 2.
Der dritte Preis ging an Annette Müller. Die 39 Jahre alte Designerin aus Halle mit eigener Werkstatt überraschte mit Hosen und T-Shirts in Schwarz, Weiß und Rot, die auch "ältere Semester ohne Model-Figur anziehen können und die gut kombinierbar sind" wie eine Zuschauerin am Ende zufrieden bemerkte.