Motorradtreffen Motorradtreffen: Biker erobert die Welt auf zwei Rädern
Großkugel/MZ. - Heiße Öfen, Hardrockmusik und hübsche Mädchen auf dem Sozius - von diesen Klischees über Motorradfahrer hält Heiko Schulze nicht viel. Dennoch ist er Biker durch und durch. Und das von Kindesbeinen an.
Ging es früher auf dem Zweirad in der Mitte zwischen Vater und Mutter in den Urlaub, darf es heute doch lieber die eigene Maschine sein. Seine Yamaha V-Max hat zwar schon einige Jährchen auf dem Buckel, wie der 32-Jährige zugibt. Sie leistet aber treue Dienste, sind es nun die Kurzausflüge mit Freundin Sandra Runschek oder die großen Urlaubsfahrten mit ihr. Schweden, Italien und Irland haben beide mit Zelten und Gepäck als "Beifahrer" schon besucht. 5 000 zurückgelegte Kilometer in drei Wochen sind dann keine Seltenheit.
Jahrelang wurde Heiko Schulze anlässlich der Bikertreffen bei befreundeten Vereinen aus Schöna oder der Nähe von Lauchhammer gefragt, wann er denn so eine Veranstaltung selbst auf die Beine stelle. 2001 war es soweit. Vater, Freundin, Cousins und Bekannte schlossen sich gemeinsam mit ihm zum heute zwölfköpfigen Verein Bikerfreunde Großkugel zusammen und luden auf den Sportplatz der Gemeinde ein. Immerhin 500 Gäste kamen.
Am Wochenende lockte die zweite Auflage sogar noch mehr Interessenten an. Zwischen der Lsöung organisatorischer Probleme, "Benzingesprächen", Spielen und Musik konnte der Großkugeler die Stunden, die er zum Schlafen kam, zwar fast an einer Hand abzählen. "Dennoch hat sich die Mühe und Arbeit gelohnt", fand der Motorrad-Fan, der jede Reparatur selber erledigt und von Werkstatt-Besuchen nichts hält.
Trotzdem war sich Heiko Schulze am Ende nicht sicher, ob es das dritte Bikertreffen im Jahr 2003 wieder am gleichen Ort geben wird. "Denn die Gemeindeverwaltung legte wegen der Nähe zu den Wohngebieten das Veranstaltungsende in der Nacht zu Sonntag auf 2 Uhr fest. Das ist schwer durchzusetzen", meinte der Veranstalter. Zum Nachdenken regten ihn darüber hinaus Beschwerden von den Nachbarn an, die über Lärmbelästigung klagten.
Ins Gemeindeleben bringen sich die Vereinsmitglieder auch ein. So engagieren sich die Bikerfreunde für Kinder und bieten zweimal im Jahr Verkehrserziehung an. "Und wenn Feste anderer Vereine anstehen, ist unser fahrendes Sofa die Attraktion", so der 32-Jährige.