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Stadt will Förderung deutlich aufstocken Mehr Geld für mehr Grün in Halle

26.04.2021, 09:30
Dachbegrünung
Dachbegrünung (Foto: dpa)

Halle (Saale) - Die Begrünung von Fassaden, Dächern und Höfen soll in Halle künftig mehr gefördert werden. Darauf haben sich die Mitglieder des Umweltausschusses am Dienstag geeinigt. Demnach soll die vorhandene, aber von Hallensern bisher kaum genutzte, Richtlinie durch eine neue ersetzt werden. Diese soll nicht nur mehr Fördermöglichkeiten bieten, sondern auch insgesamt mehr Geld zur Verfügung stellen und außerdem einfacher zu beantragen sein.

Die Stadtverwaltung und die Stadträte erhoffen sich davon, dass mehr Bürger die Förderung in Anspruch nehmen, es mehr Grün in der Stadt gibt und so das Klima in Halle verbessert wird. Eine Entscheidung über die Richtlinie trifft der Stadtrat in seiner nächsten Sitzung am Mittwoch.

Auch für Dächer und Höfe

Förderbar sein sollen künftig en mit Rank- und Kletterpflanzen, große und kleine Dachbegrünungen, entsiegelte und bepflanzte Hofflächen sowie der Einbau von Sickerschächten oder Zisternen zur Bewässerung. Die Begrünungen müssen sich im Stadtgebiet von Halle befinden, aber nicht im öffentlichen Straßenraum liegen. Antragsberechtigt sind sowohl private Grundstückseigentümer als auch Unternehmen. Ob die Förderung gewährt wird, entscheidet allerdings die Stadtverwaltung, genauer gesagt das Dienstleistungszentrum Klimaschutz (DLZ). Ein Anspruch auf Förderung besteht nicht.

Fassadenbegrünungen sollen ab 200 Euro bis maximal 6.000 Euro gefördert werden. Dachbegrünungen bis maximal 8.000 Euro und Hofbegrünungen sowie Sickerschächte und Zisternen bis zu 4.000 Euro je Maßnahme. Die Fördergelder decken mehr Bereiche ab und liegen deutlich höher als zuvor. „Wir haben hier ein völlig anderes Qualitätsniveau“, sagte DLZ-Leiter Daniel Zwick im Umweltausschuss. Insgesamt 80.000 Euro sollen dafür jährlich aus städtischen Mitteln bereitgestellt werden. Die alte Richtlinie hält bisher lediglich 3.000 Euro Gesamtbudget vor.

Verwaltung will Kontrolle

Die neue Förderrichtlinie soll die Schwächen der vorhandenen ausbessern. Vor allem sollen jetzt deutlich mehr Bürger angeregt werden, die Förderung auch in Anspruch zu nehmen, sagte Zwick. Die alte Richtlinie sei schlicht nicht attraktiv genug gewesen. So wurden bisher lediglich Begrünungen an Fassaden und dann auch nur bis maximal 300 Euro gefördert. Ferner werden in der überarbeiteten Variante auch Kletter- und Rankhilfen für Pflanzen gefördert, die zuvor ausgeschlossen waren.

Die Richtlinie ist so formuliert, dass die Stadtverwaltung möglichst freie Hand bei der Zuweisung der Gelder behält. „Das ist der Ermessensspielraum, den wir brauchen, um das Maximale an den jeweiligen Standorten in Halle herauszuholen“, sagte Zwick. Die Verwaltung soll so nicht nur entscheiden können, ob ein Projekt überhaupt gefördert, sondern auch, in welcher Höhe und für welche konkreten Maßnahmen. (mz/Franz Ruch)