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Mehr als nur Lesungen Mehr als nur Lesungen: Literaturhaus in Halle feiert zweijähriges Bestehen

Von Denny Kleindienst 28.02.2020, 12:30
Alexander Suckel sagt, er liest derzeit fünf Bücher. Sie werden im März und April Thema im Literaturhaus sein.
Alexander Suckel sagt, er liest derzeit fünf Bücher. Sie werden im März und April Thema im Literaturhaus sein. Silvio Kison

Halle (Saale) - Eins ist klar: Lesungen fanden in Halle schon statt, bevor es das Literaturhaus (LHH) gab. Allerdings sagt Alexander Suckel: „Es hat nie diesen einen konkreten Ort gegeben, der sich explizit der Literatur widmet.“ Einen Ort, fährt er fort, wo jeden zweiten Abend im Monat etwas mit Literatur im weitesten Sinne stattfinde.

Neben Ausstellungen und Lesungen, auch Filmabende im Literaturhaus

Seit zwei Jahren ist die gründerzeitliche Villa in der Bernburger Straße 8 dieser Ort, in der zuvor über zehn Jahre das Kunstforum Halle untergebracht war. Nach einer Nutzungspause im Jahr 2017 konnte der Verein „Literaturhaus Halle (Saale)“ die Stadt und den Vorstand der Saalesparkasse überzeugen, den Betrieb des Kunstforums als Literaturhaus fortzuführen. Und Alexander Suckel, der viele Jahre Dramaturg am Neuen Theater Halle war, ist dessen Leiter.

Ausstellungen haben nach wie vor ihren Raum in dem großen Gebäude. Circa acht verschiedene gibt es im Jahr. „Tatsächlich kommt eine nach der anderen“, sagt Suckel. Daneben finden auch Konzerte und Filmabende statt. Vor allem versteht sich das LHH aber als einen Ort des geschriebenen und gelesenen Wortes. Eine Heimstätte regionaler, nationaler und internationaler Autoren, wo Autoren und Publikum zusammentreffen.

Von Krimis bis Kinderbücher: Lesungen mit Diskussionscharakter

Die 15 bis 20 Abendveranstaltungen im Monat sind laut Alexander Suckel hauptsächlich Lesungen. Dem 50-Jährigen geht es darum, das breite Spektrum darzustellen, das die Literatur bietet. Krimis gehören für ihn ebenso dazu wie Kinderbücher. Suckel wäre es aber zu wenig, Autoren erst lesen, sie danach ihre Bücher unterschreiben zu lassen und das war’s dann. „Wir wollen über Bücher und bestimmte Themen sprechen.“

Und das LHH-Publikum will genau das offenbar auch. „Es gibt rege Diskussionen bei nahezu jeder Veranstaltung“, sagt Suckel. Durchaus beachtlich ist der Publikumszuwachs seit Bestehen des Hauses. Kamen im ersten Jahr rund 6.000 Zuschauer waren es 2019, im zweiten Jahr, schon 10.000. Das lag wohl nicht allein an mehr Veranstaltungen, die es gab.

Literaturhaus in Halle feiert zweijähriges Jubiläum

Alexander Suckel erzählt, ihm sei häufiger schon gesagt worden, dass es gut ist, dass es das Literaturhaus gibt. Und auch, dass dieser Ort bisher gefehlt hat. Wenn nun von Freitag bis Sonntag Geburtstag gefeiert wird, wird jeden Abend etwas los sein.

Zum Finale am Sonntag, 1. März um 18 Uhr, gibt es eine szenische Lesung zu Peter Handkes „Die Stunde, da wir nichts voneinander wussten“. Über Handke lässt sich auch gut diskutieren, wie sein hochumstrittener Literaturnobelpreis zeigte.

››Das Geburtstagsprogramm: www.literaturhaus-halle.de (mz)