"Martha Maria"-Krankenhaus: "Martha Maria"-Krankenhaus: Ritterschlag für das Krebszentrum in Halle-Dölau

Halle (Saale) - An der Klinik „Martha Maria“ in Halle-Dölau wurde jetzt das erste onkologische Zentrum des Landes zertifiziert. Während es bundesweit rund 90 derartige Zentren gibt, blieb bisher Sachsen-Anhalt auf der Deutschlandkarte leer. Seit März nun kann das Dölauer Krankenhaus nach einem langwierigen Zertifizierungsverfahren, das die Klinik freiwillig durchlaufen hat, das Prüfsiegel der Deutschen Krebsgesellschaft für das seit acht Jahren bestehende Zentrum vorweisen.

Am Montagabend stellten Professor Florian Seseke und Chefarzt Uwe Rose als Leiter des Zentrums im Beisein der Sozialministerin Sachsen-Anhalts, Petra Grimm-Benne, das Prozedere der Zertifizierung sowie die Vorteile für den Patienten dar. Demnach sei die Versorgung von Krebspatienten in einem onkologischen Zentrum derart optimiert, dass eine Zusammenarbeit aller Fachbereiche jederzeit gewährleistet ist.

„Der Krebserkrankte erhält eine gesamtheitliche Behandlung, es werden dank der Kooperation der Fachärzte Doppeluntersuchungen vermieden und gesichert, dass sämtliche Standards, die von der Zertifizierung verlangt werden, eingehalten werden“, so Seseke. Auch eine Kooperation mit anderen Kliniken, zum Beispiel mit dem St. Barbara und St. Elisabeth-Krankenhaus, der halleschen Uniklinik, aber auch Krankenhäuser in Ballenstedt und Bitterfeld, gehört zu den Qualitätskriterien.

Eine externe Begutachtung durch die zertifizierende Stelle, die von der sachsen-anhaltinischen Krebsgesellschaft eingesetzt wurde, stellt eine unabhängige Qualitätsbewertung sicher. Zudem wird eng mit den jeweiligen Krebs-Selbsthilfegruppen zusammengearbeitet. Laut Seseke gibt es eine jährliche Prüfung und alle drei Jahre eine Erneuerung des Siegels.

Dank und Glückwünsche zur „selbst auferlegten“ Prozedur und zum Siegel überbrachte Ministerin Grimm-Benne, die zudem die Einrichtung eines landesweiten Krebsregisters 2016 ankündigte. (mz)