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Raketen-Start für "Horizons"-Mission Leopoldina in Halle ist beim Raketen-Start für "Horizons"-Mission ganz nah dran

Von Dirk Skrzypczak 03.06.2018, 13:00
2014 war Alexander Gerst schon einmal im All. Jetzt startet er wieder zur ISS.
2014 war Alexander Gerst schon einmal im All. Jetzt startet er wieder zur ISS. dpa

Halle (Saale) - Die Internationale Raumstation ISS saust in 400 Kilometern Höhe - bezogen auf die Erde - durch das All. Ab 6. Juni rückt die ISS vor allem in den deutschen Fokus. Dann wird Alexander Gerst mit einer Sojus-Rakete vom kasachischen Weltraumbahnhof Baikonur ins All starten und für drei Monate während der Mission „Horizons“ das Kommando auf der ISS übernehmen. Und Hallenser können live dabei sein, wenn die Rakete abhebt.

Leopoldina in Halle überträgt Raketenstart live

Die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina wird ab 12.15 Uhr im großen Festsaal den Start live übertragen. „Für uns spielt die naturwissenschaftliche Bildung eine große Rolle. Und wir begrüßen es, dass die Astronomie Schulfach in Sachsen-Anhalt bleibt. Schließlich ist sie die älteste Naturwissenschaft der Welt“, sagt Professor Gunnar Berg, Vize-Präsident der Akademie.

Und als Halles neuer Planetariums-Chef, Dirk Schlesier, bei ihm angefragt habe, ob die Leopoldina das Ereignis nicht übertragen könne, habe man sofort zugesagt. „Wir werden Stadt und Planetarium auch zukünftig unterstützen. Beispielsweise dabei, einen der deutschen Astronauten einmal nach Halle zu holen“, sagt der Physiker.

Wann und wie die ISS auch in Halle mit bloßem Auge zu sehen ist

Zunächst, erklärt Schlesier, werde man am 6. Juni die Neugierigen über die Mission aufklären, die natürlich auch dazu dient, „künftige Reisen zum Mond und zum Mars vorzubereiten“. Schlesier stellt den Franken Alexander Gerst vor (42), der durch seine telegene Ausstrahlung in der Öffentlichkeit gut ankommt und in Deutschland durchaus das Zeug dazu hat, das Weltraumfieber zu entfachen.

Und er gibt Tipps, wann und wie die ISS auch in Halle mit bloßem Auge zu sehen ist. „Wir werden uns zum Großplanetarium Berlin zuschalten. Von dort erhalten wir die Bilder aus Baikonur“, sagt Schlesier. Gegen 13.12 Uhr sollen die Triebwerke zünden. Nach dem Start stehen Weltraumexperten in Berlin für Fragen aus Planetarium Rede und Antwort, auch die Leopoldina will sich zu dieser Diskussion zuschalten.

Halle fliegt mit ins All: Vor allem Schulklassen sollen staunen

Das Angebot richte sich vor allem an Schulklassen, deshalb habe man auch Schulen gezielt angeschrieben. Als Mindestalter werden aber acht Jahre empfohlen. „Der Eintritt ist frei. Wir raten aber allen Interessierten, Plätze im Vorfeld zu reservieren. Natürlich kann man auch am 6. Juni spontan kommen. Aber wenn der Saal voll ist, geht nichts mehr“, sagt Professor Berg.

Für Petra Sachse, Leiterin des Dienstleistungszentrum Wirtschaft, ist die gemeinsame Präsentation ein Beleg für die gute Zusammenarbeit zwischen Stadt und Leopoldina. „Wir sind stolz auf die Akademie und behandeln Anliegen der Leopoldina immer prioritär, etwa Bauanträge“. Ob sie wohl selbst gern ins All fliegen würde? „Sofort“, sagt Sachse. Bis zur touristischen Raumfahrt, entgegnet Berg, werde es wohl noch Jahrzehnte dauern.

››Reservierungen für den 6. Juni sind auf der Internetseite der Leopoldina möglich. (mz)