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Spezialitäten Leckereien aus verschiedenen Ecken in Deutschland auf dem Markt in Halle

Vier Bundesländer bieten auf dem Markt bis Sonntag ihre Spezialitäten an. Die MZ hat schon gekostet und die Verkäufer nach ihrem Eindruck von Halle gefragt.

Von Tanja Goldbecher 02.10.2021, 12:02
Melina Rostig präsentiert Backfisch aus Hamburg.
Melina Rostig präsentiert Backfisch aus Hamburg. (Foto: Silvio Kison)

Halle (Saale)/MZ - Holzpaletten, Schilf und viel Sonnenschein: Beim Imbiss aus Mecklenburg-Vorpommern auf dem oberen Marktplatz fühlt man sich tatsächlich fast wie am Meer. Das lockt die Hallenser offenbar an. Vor dem Stand bildet sich bereits kurz nach dem Aufbau am Freitag eine Schlange. Christoph Krause reicht Fischbrötchen mit Aal und Matjes über die Theke. Viele Kunden bestellen auch noch ein Störtebeker-Bier und lassen es sich an den Holztischen vor dem Stand schmecken.

Köstliches von der Küste: Christoph Krause (links) und Peter Friedrich präsentieren Snacks aus Mecklenburg-Vorpommern.
Köstliches von der Küste: Christoph Krause (links) und Peter Friedrich präsentieren Snacks aus Mecklenburg-Vorpommern.
(Foto: Silvio Kison)

Bis Sonntagabend bleiben die Männer aus dem Norden für die zentrale Einheitsfeier in der Saalestadt. „Für uns ist das hier ein Heimspiel. Wir fühlen uns wie unter Freunden“, sagt Krause. Viele Kunden würden sofort von ihrem Ostseeurlaub erzählen, der häufig nur wenige Wochen zurückliege. „Man merkt, dass die Menschen eine große Affinität zur Ostsee haben und gern dorthin reisen“, berichtet Krause. Er betreibt ein Hotel in Warnemünde. Da viele seiner Gäste aus Mitteldeutschland kommen, fühlt sich der Rostocker nun auch in Sachsen-Anhalt wie unter Freunden. Und denen bietet er erstklassigen Fisch an. Diesen hätten die Fischer nämlich direkt und unter nachhaltigen Bedingungen in der Müritz geangelt. Mit würziger Soße und Brötchen also ein richtiger Leckerbissen.

„Curry 36“ gibt es seit 40 Jahren in Berlin

Mecklenburg-Vorpommern ist eines von vier Bundesländern, das die Hallenser und Besucher der Einheitsfeier auch kulinarisch von sich überzeugen möchte. Auf dem unteren Markt präsentieren sich die Berliner mit ihrer berühmten Currywurst. „Curry 36“ gibt es seit 40 Jahren in Berlin in vier Läden in Kreuzberg, am Bahnhof Zoo und am Hauptbahnhof. Das Original wird ohne Darm angeboten. Die Wurst wird dazu in einem Wasserbad heiß gebrüht. „Die meisten Kunden nehmen ihre Wurst aber lieber mit Darm“, sagt Steve Kaufmann, ebenfalls ein Berliner Original. Im Sortiment befindet sich zudem eine vegane Wurst, die ebenfalls mit roter Currysoße und Brötchen über den Tresen gereicht wird. Von Halle ist der 33-Jährige positiv überrascht. „Ich hatte eine ehemalige DDR-Stadt mit vielen 70er-Jahre Bauten erwartet“, sagt Kaufmann. Die vielen verschiedenen Gebäude am Markt gefielen ihm sehr. Er freue sich nun auf das Wochenende mit möglichst viele Kunden.

 Currywurst ala Berlin verkauft Steve Kaufmann auf dem unteren Markt.
Currywurst ala Berlin verkauft Steve Kaufmann auf dem unteren Markt.
(Foto: Silvio Kison)

Neben den Berlinern haben die Sachsen ihren Imbisswagen geparkt. Das Nachbarland präsentiert sich mit dem Familienunternehmen Landfleischerei und Catering Karl Herzog. Typisch Sachsen kann man bei dem Stand Kartoffelsuppe mit Würstchen löffeln – auch vegetarisch erhältlich – Leipziger Spießbraten genießen oder eine sächsische Bratwurst probieren. Das Team der Landfleischerei ist aus Spitzkunnersdorf angereist. Der Ort befindet sich im Dreiländereck mit Polen und Tschechien südlich von Bautzen. Auch diese Verkäufer sind auf das Festwochenende gespannt. „Das Wetter ist prächtig. Wir hoffen, dass es so bleibt“, sagt Lars Roßberg.

Immer wieder gern gegessen: sächsische Kartoffelsuppe mit Würstchen.
Immer wieder gern gegessen: sächsische Kartoffelsuppe mit Würstchen.
(Foto: Silvio Kison)

„Wir haben noch nicht so viel von Halle gesehen“

Essenstechnisch geht es dann noch mal zurück an die Küste. Das Hamburger Pärchen Melina Rostig und Luka Ritters verkaufen Backfisch, Räucherlachs und Matjesfilet aus dem Imbisswagen. Kunden begrüßen die beiden mit einem freundlichen „Moin!“, der Standardgruß im hohen Norden. Auch die Hamburger besuchen zum ersten Mal die Händelstadt. „Wir haben noch nicht so viel von Halle gesehen“, sagt Rostig. Der botanische Garten und die Marktkirche seien ihnen jedoch sofort ins Auge gefallen. Wer nach dem Deutschland-Imbiss noch gemütlich einen Kaffee trinken oder ein Eis auf dem Markt essen möchte, kann eines der etablierten Eiscafés mit Freisitzen aufsuchen. Bei diesen warmen Herbsttemperaturen lässt sich die Deutsche Einheit wahrlich gut feiern.