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Halles Schwimm-Star Laura Riedemann erfüllt auch Staffel-Norm für Olympia

14.04.2021, 09:51

Halle (Saale) - Der Arena-Name klingt sofort nach großer Schwimmwelt. Im „Pieter van den Hoogenband“-Stadion, benannt nach dem dreifachen Olympiasieger, kehrte Laura Riedemann am Wochenende ins internationale Wettkampfgeschehen zurück. Nach über einem Jahr ohne ernsthaften Leistungsvergleich.

Aber trotz des klangvollen Namens des Eindhovener Stadions brauchte die Schwimmerin des SV Halle etwas, um wieder die richtige Spannung zu entwickeln. „Am Freitag hatte ich noch kein Wettkampfgefühl“, erzählt sie. „Das kam Samstag langsam, aber erst Sonntag war das alte Kribbeln wieder richtig da.“ Und damit das Gefühl: Es wird langsam ernst mit Tokio.

Laura Riedemann ist derzeit Deutschlands beste Rückenschwimmerin

Den Ort für den ersten Wettkampf im Olympiajahr hatte Riedemann bewusst gewählt. Anders als die anderen deutschen Asse startete sie nicht in Magdeburg, sondern ging ins Ausland. „Ich wollte weitere internationale Erfahrung sammeln“, erklärt die 22-Jährige. Duelle auf ihrer Paradestrecke 100 Meter Rücken etwa gegen die starke Niederländerin Kira Toussaint sollten Routine geben für das große Ziel Sommerspiele. Klappte gut: Im Finale schwamm Riedemann eine Zeit von 1:00:04 Minuten, womit sie die Olympia-Norm der Lagenstaffel erfüllte. „Mit der Zeit bin ich sehr zufrieden“, sagte Riedemann. „Aber wie die Staffel besetzt wird, wird erst vor Ort entschieden.“

Riedemann hat aber untermauert, dass sie die derzeit beste deutsche Rückenschwimmerin ist. Den Platz auch in der Mixed-Lagenstaffel hat sie praktisch sicher. Als Einzelschwimmerin ist die Hallenserin ohnehin dabei, das Ticket hatte sie bereits im Februar 2020 mit einer Zeit von 59,89?Sekunden gelöst.

Laura Riedemann ist sicher sicher: Olympia in Tokio findet wie geplant statt

Am kommenden Wochenende startet Riedemann erneut. Beim Weltcup in Berlin trifft sie vor allem auf die nationale Konkurrenz. Und dann? Ist vieles offen. „Ein weiteres Höhentrainingslager in der Sierra Nevada ist geplant“, sagt die Lehramtsstudentin. Da war Riedemann bereits im Februar und März. Ob das aber klappt und welche Wettkämpfe sie auf dem Weg nach Tokio noch absolviert, hängt von der Entwicklung der Pandemie ab.

Sicher ist für Riedemann: Die Spiele finden statt. „Ich bin fest davon überzeugt“, sagt sie. „Und ich reise auch mit einem guten Gefühl hin.“ Das Hygienekonzept beim Wettkampf in Eindhoven habe funktioniert. Das gibt Zuversicht.

In Tokio peilt sie über 100 Meter Rücken mindestens das Halbfinale an. „Und ich will den deutschen Rekord knacken.“ Der steht bei 59,77 Sekunden, aufgestellt von Daniela Samulski im Juli 2009. (mz/Fabian Wölfling)