Weltweit gefragt KSB-Pumpenwerk investiert Millionen in Halle

Halle (Saale) - Rund 9,5 Millionen Euro will der Pumpenhersteller KSB in den kommenden vier Jahren am Standort Halle investieren. Das Unternehmen setzt auf schnellere Logistik durch den Anbau eines weiteren Hochlagers auf ihrem Firmenareal an der Turmstraße. „Ja, das ist ein klares Bekenntnis zum Standort Halle“, sagt Unternehmenssprecherin Alexandra Leiner.
Wenn das Projekt „Halle 2020“ im kommenden Jahr startet, wird aber nicht mehr Christian Göbel über die Umsetzung wachen. Der bisherige Werkleiter ist ab 1. Dezember im Frankenthaler Hauptstandort von KSB für den Bereich „Produktion Engineered Pumpen“ zuständig.
Pumpenhersteller KSB investiert Millionen in Halle: Ein Chef geht, ein neuer kommt
Sein Nachfolger Frank Aschenbach ist jedoch keineswegs ein „Neuer“: Er gehört seit 1993 zum Unternehmen. „Ich bin am Standort Halle groß geworden“, sagt der gebürtige Usedomer. Der 52-jährige Maschinenbauingenieur mit einer Zusatzausbildung zum Wirtschaftsingenieur war ab 1993 in Halle tätig und so lange lebt auch seine Familie in Halle.
Die letzten sechs Jahre pendelte Aschenbach nach Pattensen bei Hannover, wo er Geschäftsführer einer KSB-Tochtergesellschaft war. Göbel verlässt Halle nach sechs Jahren auf dem Chefsessel auch mit einem weinenden Auge: „Die unwahrscheinlich hohe Identifikation und Verbundenheit der Belegschaft mit dem Werk und dem Unternehmen hat mich sehr beeindruckt. Das habe ich bisher an keinem Standort in diesem Maße wahrgenommen.“
Pumpenhersteller KSB liefert von Halle aus in die ganze Welt
Aber auch das Wachstum des Unternehmens hat den Manager des Standortes mit 510 Mitarbeitern beeindruckt: „Ein Drittel des weltweiten Geschäfts mit Wasser- und Abwasserpumpen läuft über Halle“, berichtet er stolz.
Genau deswegen, weil hier die Pumpen für Wasserwerke in Algerien oder Meereswasserentsalzungsanlagen im australischen Perth oder in Singapur gebaut werden, ist auch ein neues Lager notwendig. „Die Kunden fordern immer kürzere Lieferzeiten, die wir über mehr Lagerkapazitäten gewährleisten wollen“, sagt Göbel. Transportiert werden die bis zu 20 Tonnen schweren Pumpen vorwiegend mit Schiffen zu den Kunden. Rund 12.000 Pumpen liefert KSB jährlich von Halle aus in die ganze Welt.
Keine Spur von Fachkräftemangel beim KSB Pumpenwerk in Halle
Wenn nun die neue Halle um 1.200 Quadratmeter erweitert wird, damit statt 6.000 Paletten künftig 10.000 Paletten gelagert werden können, und der Maschinenpark erweitert wird, fehlen da letztlich für die Expansion nicht Fachkräfte - wie in vielen Unternehmen derzeit? „Nein“, sagt Frank Aschenbach. „Wir bilden selbst in großem Maße aus, aktuell 50 junge Menschen. Zum Teil sogar für andere Standorte, die keine eigene Ausbildungsstelle haben.“
Wer die Ausbildung erfolgreich abschließt, wird von KSB übernommen, und zwar in ein unbefristetes Arbeitsverhältnis. Ihr neuer Chef ist nun Frank Aschenbach, der vor allem auf eines setzt: Kundenzufriedenheit. (mz)