Krug zum grünen Kranze Krug zum grünen Kranze: Rechtsextreme durch neue Investoren aus dem Rennen?
Halle/MZ. - Die seit vergangenem Sonntaggeschlossene Ausflugsgaststätte "Krug zumgrünen Kranze" wird möglicherweise bereitsin der kommenden Woche wieder ihre Pfortenöffnen. Nach einem Bericht der MZ, wonachein offenbar als Strohmann einer rechtsextremenPartei auftretender Münchner Anwalt ernsteKaufabsichten hege, ist gestern Bewegung indie Suche nach Alternativen gekommen. Derderzeitige Besitzer des Traditionslokals sagteauf Anfrage, dass nun mehrere potente InvestorenKauf- beziehungsweise Pachtinteresse angemeldethätten.
"Die Übernahme bei fast nahtlosem Weiterbetriebkönnte bereits bis zum Wochenende vertraglichbesiegelt werden", hofft "Krug"-EigentümerAlfons Bauer. Die Namen der derzeit aussichtsreichstenGesprächspartner wollte der 57-jährige Salzburger"aus Rücksicht auf die laufenden Verhandlungen"indes nicht nennen. Es stehe aber "so gutwie fest", dass aus dem Geschäft mit dem Juristenaus Bayern nun nichts mehr werde. Mittlerweileaufgetauchte Gerüchte, wonach ein rechtsextremerAnwalt mit Kaufabsichten für den "Krug" nieexistiert habe und nur zur Verunsicherungder Stadtverwaltung erfunden worden sei, bezeichneteBauer als "lächerlich".
Tatsächlich blieben Informationen über eineVerbindung des bislang namentlich ungenanntenAnwalts zur DVU des Verlegers Gerhard Freygestern ohne Dementi. Auch ein ehemaligerMitarbeiter der von Bauer für drei MillionenMark gekauften und restaurierten Gaststätteberichtete gegenüber der MZ von früheren TreffenBauers mit Vertretern der DVU-Parteispitze.Im Rathaus waren die bereits seit Wochen kursierendenHinweise nach eigenen Recherchen ebenfallsernst genommen worden.
Beschuldigungen gegen den auch in Ungarn undÖsterreich geschäftlich aktiven "Krug"-Eigentümerhat unterdessen das Personal des Lokals erhoben."Wir haben von der Schließung erst aus derZeitung erfahren, eine Kündigung hat keinerder sechs Angestellten erhalten", so eineKellnerin. Wenn die Gaststätte in Finanznotgeraten sein sollte, habe das "ausschließlichmit Herrn Bauer" zu tun. Das Personal habestets "voll hinter dem Laden gestanden", imSommer seien an den Wochenenden Tagesumsätzevon bis zu 30000 Mark und werktags von 10000Mark gemacht worden. "Gegen Bauers Vorwürfe,wir hätten schlampig gearbeitet und so denBetrieb ruiniert, verwahren wir uns", sagtedie Hallenserin. Bauer bezeichnete die Kritikals unberechtigt.