Kreis-Geschäftsführerin geht und bleibt Kreis-Geschäftsführerin geht und bleibt: "Das Rote Kreuz ist meine Heimat"

Halle (Saale) - Vermissen wird Helga Schubert ihre Arbeitsstelle nicht. Dazu besteht aber auch gar kein Grund, denn selbstverständlich werde sie auch weiterhin ehrenamtlich tätig sein, sagt sie. Fast auf den Punkt genau 28 Jahre hat die ehemalige Geschäftsführerin den DRK Kreisverband Halle-Saalkreis-Mansfelder Land geleitet.
In ihrer Zeit hat sie zahlreiche Leistungsbereiche, wie beispielsweise eine Beratungsstelle für Schwangere oder eine Betreuungsstelle für Flüchtlinge neu etabliert oder weiterentwickelt, oft auch gegen Widerstände. Mit einem Empfang im Festsaal der Salzwirker-Brüderschaft im Thale zu Halle wurde sie jetzt in den Ruhestand verabschiedet.
Helga Schubert: „Das Rote Kreuz ist meine Heimat“
„Das Rote Kreuz ist meine Heimat“, antwortet Helga Schubert auf die Frage, was das DRK nach all den Jahren für sie bedeute. Seit 1991 war sie in der Führungsposition aktiv. Ihre Hauptaufgabe bestand in der konzeptionellen Leitung der 300 Mitarbeiter des Kreisverbandes. Die gute Zusammenarbeit mit den haupt- und ehrenamtlich Beschäftigten sei dabei stets eines ihrer Hauptanliegen gewesen. Auch an Weihnachtsfeiern denkt die 65-Jährige mit Freude zurück. „Der Austausch mit den Mitarbeitern hat mir am meisten Spaß gemacht“, erzählt sie.
Als eine besondere Leistung der letzten Jahren ihrer Dienstzeit kann die Einrichtung der sogenannten „Clearingstelle“ für unbegleitete jugendliche Flüchtlinge gelten. Dafür wurde Mitte des Jahres 2016 die ehemalige Landesrettungsschule in Halle-Nietleben umgebaut. Seitdem ist dort unter Leitung der Kinder- und Jugendhilfe Platz für bis zu 16 Minderjährige.
Seit 2017 gibt es zusätzlich das Angebot des betreuten Jugendwohnens
Im Gegensatz zu einem Flüchtlingsheim wird in einer Clearingstelle besonderer Wert auf die intensive Betreuung der traumatisierten Jugendlichen gelegt und Erlebnisse in gemeinsamen Aktivitäten und Gesprächen aufgearbeitet. Um das zu gewährleisten, kommen auf einen Betreuer maximal zwei Jugendliche. Seit 2017 gibt es zusätzlich das Angebot des betreuten Jugendwohnens, bei dem auch andere hilfebedürftige Minderjährige in der Betreuungsstelle Unterschlupf finden können.
Trotz der engen Verbindung zum Roten Kreuz, freut sich die gebürtige Hallenserin auch auf die neu dazugewonnene Freizeit. Sie hätte jetzt mehr Zeit zum Lesen und Sport treiben. Auch freut sie sich, mit ihren sechs Enkelkindern in den Urlaub zu fahren. Für ihre Nachfolge wünscht sich Helga Schubert, dass die Qualität im Kreisverband auf dem guten Niveau gehalten wird, das sie hinterlassen hat. Neben einer wirtschaftlichen Stabilität geht es Schubert aber auch um eins: „Ich wünsche mir für meinen Nachfolger einen guten Umgang mit den Mitarbeitern.“ (mz)