„Es war toll, sich mal wieder so zu pushen“ Koch aus Halle zeigt beim kulinarischen Wettkampf am Herd, wie mutige Küche schmeckt
Der Koch des „Gasthaus zu Teicha“ hat beim Wettbewerb „The Taste Salicornia“ teilgenommen.

Halle (Saale)/MZ - Deftiger Fischbratengeruch zieht durch das Steintor-Varieté. Die Uhr tickt, die zwei Profiköche und eine begabte Hobbyköchin in der Endrunde des Kochwettbewerbs „The Taste Salicornia“ haben nicht mehr viel Zeit. In wenigen Minuten müssen ihre Gerichte fertig sein - dabei wussten die drei vor einer Stunde noch nicht einmal, was auf den Tisch kommen würde.
Koch aus Halle zeigt beim kulinarischen Wettkampf am Herd, wie mutige Küche schmeckt
Einen Schritt zurück: „The Taste Salicornia“ ist ein Kochwettbewerb im Rahmen des halleschen Themenjahres „Halexa, siede Salz“. Innerhalb einer Stunde improvisieren die drei Finalisten aus einem Warenkorb, den sie erst zum Startschuss der Kochzeit sehen, ihre Speisen. Einzige Bedingung: Die pflanzliche Salzalternative „Sals“ muss verwendet werden. Ein kleiner Betrieb aus der Nähe von Magdeburg stellt das Sals aus getrocknetem Seespargel (lateinisch: Salicornia) her.
Passend zum Seespargel finden sich regionale Fische im Warenkorb. Nach dem Startschuss gehen die Köche zügig, aber ohne sichtbaren Stress, ans Werk. Bald riecht es nach kochendem Gemüse, zu dem sich Bratgeruch gesellt. Die Pfannen klappern, die Pürierstäbe dröhnen. Erst fünf Minuten vor Schluss kriecht ein bisschen Hektik in die Bewegungen der Köche.
„Es war toll, sich mal wieder so zu pushen“
Dann wird serviert. Die vierköpfige Jury ist sich schnell einig: Mit dem Saibling Finkenwerder Art New Style samt Kräuterseitlingen und Himbeerschmand erobert Maximilian Weise vom „Gasthaus zu Teicha“ die Gaumen der Jury. „Er hat sich getraut zu kombinieren. Geschmacklich ist es auf den Punkt“, lobt Juror Robin Pietsch, Sachsen-Anhalts einziger Sternekoch.
„Es war toll, sich mal wieder so zu pushen“, sagt Sieger Weise. Es sei eine schöne Herausforderung, die ausgetretenen Pfade zu verlassen. Und das Sals? Im Vergleich zu Salz müsse man „’ne Schippe mehr drauflegen“. Geschmacklich habe das Sals gerade zum Saibling gut gepasst.