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Kinofilm "Geister der Weihnacht" Kinofilm "Geister der Weihnacht": Achtjähriger Hallenser leiht Puppe seine Stimme

Von Katja Pausch 30.11.2018, 11:10
Immer gut gelaunt und fröhlich: Laurent ist mit seinen acht Jahren schon ein echter Profi vor dem Mikrofon.
Immer gut gelaunt und fröhlich: Laurent ist mit seinen acht Jahren schon ein echter Profi vor dem Mikrofon. Lutz Winkler

Halle (Saale) - Laurent ist mit seinen acht Jahren schon ein richtiger Profi. Sobald er vor einem Mikrofon steht, sprudelt es aus dem Jungen nur so heraus. Seit er fünf ist, ist Laurent Kindersprecher für Hörspiele und Werbung. Jetzt aber hatte Laurent einen ganz besonderen „Auftritt“ - auch wenn Laurent dabei nicht zu sehen ist. Denn Sprecher arbeiten im Tonstudio nun mal im Verborgenen.

Doch zumindest Laurents Stimme wird demnächst bundesweit zu hören sein: Der kleine Hallenser leiht sie im Kinofilm der Augsburger Puppenkiste „Geister der Weihnacht“ der Puppe „Timi“. Dafür ist Laurent, der schon lange bei verschiedenen Agenturen in einer Sprecherkartei geführt wird und gut gelistet ist, im März extra nach Augsburg gefahren. Natürlich nicht allein - Mama Tila Brea, die viele Jahre als Rockröhre weit über Halle hinaus das Publikum begeistert hat und selbst als Sprecherin für diverse Produktionen arbeitet, war an Laurents Seite, auch weil sie selbst „Freddy“, die Nichte vom Weihnachtshasser Scrooge, verkörpert.

„Geister der Weihnacht“ im Kino: Stück beruht auf Charles Dickens „Weihnachtsgeschichte“

„Klar hatten wir erst Bedenken, ob der Auftrag für Laurent vielleicht eine Nummer zu groß sein könnte, zumal man eigentlich einen älteren Sprecher gesucht hatte“, so Laurents Mutter. Doch insgeheim wusste sie, dass Laurent es kann. Und sie sollte Recht behalten. Das Vor- und Einsprechen der Texte meisterte der Achtjährige höchst professionell und souverän. Das setzt natürlich gutes Lesen voraus - für einen Drittklässler nicht unbedingt selbstverständlich.

Im Augsburger Studio war Laurent zwei Tage voll damit beschäftigt, als „Timi“ mit seinem Film-Vater, dem Sprecher Florian Innerebner, das Stück quasi vor dem Mikro zu spielen und dabei einzusprechen. Später wurde dann nach den Tonaufnahmen das Stück, das auf Charles Dickens „Weihnachtsgeschichte“ beruht, mit Puppen nachgespielt.

„Geister der Weihnacht“ im Kino: Grundschüler kickt bei Turbine Halle im Mittelfeld

Und wie hat sich Laurent auf den Sprecher-Job vorbereitet? „Wir haben die Texte ganz oft gelesen, und ich durfte sogar singen“, so Laurent, der im Studio seines Vaters, dem Musikproduzenten Uwe Nickolaus, gleich loslegt. „Rudolph the Red Nosed Reindeer“ schmettert Laurent unter seinen Kopfhörern in perfektem Englisch ins Mikro - von Nervosität keine Spur. Kunststück: Laurent hat schon Werbetexte für Heinz Ketchup, Kinderschokolade, Toyota und VW eingesprochen. Das Honorar legen seine Eltern beiseite. Aber ab und zu kauft sich Laurent doch etwas: bunte Kreisel, die heute Beyblades heißen.

Ob er mal Sprecher werden will? „Weiß ich noch nicht“, sagt er. Derzeit interessiert sich Laurent eher für Fußball: Der Grundschüler kickt bei Turbine Halle im Mittelfeld oder in der Abwehr. „Seinen“ Film hat Laurent übrigens noch gar nicht gesehen: Kinostart ist am 1. Dezember. Am 11. Dezember gibt’s eine Schulvorstellung im Luchskino. Dann kann Laurent „Timi“ sehen - und seine eigene Stimme hören. (mz)