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BSV Ammendorf  Keeper beim BSV Ammendorf : Freunde-Duo Pinzler und Guth konkurieren um die Nummer eins

Von Fabian Wölfling 26.07.2016, 18:37
Wettschuld eingelöst: Norbert Guth (r.) isst, Steffen Pinzler (l.) zahlt.
Wettschuld eingelöst: Norbert Guth (r.) isst, Steffen Pinzler (l.) zahlt. Privat

Halle (Saale) - Die Wettschuld wurde im „Hans im Glück“ beglichen. Ein märchenhafter Name, hinter dem sich ein Burgerladen im Herzen Leipzigs versteckt. Dorthin zog es Norbert Guth und Steffen Pinzler nach Saisonende.

Beide ließen sich Burger mit Pommes schmecken, bezahlen musste aber nur einer: Steffen Pinzler. Der war nämlich im Wettduell der beiden Torhüter unterlegen. Als Schlussmann des SV Merseburg 99 hatte der 26-Jährige mehr Gegentore kassiert als Kollege Guth beim Verbandsligarivalen BSV Ammendorf und musste deshalb das komplette Burgeressen finanzieren.

Pinzler wird Papa

Das Wettduell verrät: Die beiden Torhüter sind ehrgeizige Wettkämpfer, gleichzeitig aber auch sehr gute Kumpel. Und jetzt auch wieder Vereinskollegen: Pinzler ist nach zwei Jahren in Merseburg nach Ammendorf zurückgekehrt.

Grund war der Aufstieg der 99er in die Oberliga und ein damit einhergehendes höheres Trainingspensum. „Das hätte ich nicht mit meiner Arbeit vereinbaren können“, erklärt Pinzler. „Und meine Frau Julia erwartet Ende des Jahres auch noch unser erstes Kind. Dann wird die Zeit noch knapper.“

Also verzichtete Pinzler auf die Oberliga und guckte sich nach Alternativen in der Verbandsliga um. Obwohl, umgucken musste er sich eigentlich nicht: „Ich wollte nur nach Ammendorf“, berichtet er.

Dort hatte Pinzler bereits von 2010 bis 2014 gespielt und nur gute Erfahrungen gemacht: „Beim BSV herrscht einfach ein sehr familiäres Verhältnis“, meint er.

Zudem spielt dort ja auch sein sehr guter Kumpel im Tor. Der hatte immer darauf gehofft, dass Pinzler wieder beim BSV landet. „Wir haben während seiner Zeit in Merseburg oft darüber geredet, ob er nicht zurückkommen will“, erzählt Guth.

SV Merseburg 99 stellt sich quer

Jetzt wollte Pinzler tatsächlich, aber die Rückkehr gestaltete sich nicht ganz problemlos. Da der Torwart im Winter noch einen langdotierten Vertrag in Merseburg unterzeichnet hatte, wollten ihn die 99er nicht einfach ziehen lassen.

Es mussten erst zwei neue Torhüter für die Oberliga und ein klärendes Gespräch zwischen BSV-Präsident Lutz Schülbe und den 99-Verantwortlichen her, damit der Wechsel gegen eine kleine finanzielle Entschädigung stattfinden konnte.

Dafür kann der BSV nun eine Luxusrotation im Tor aufbieten. Pinzler, der in Ammendorf stets die Nummer zwei hinter Guth war, hat sich in Merseburg merklich weiterentwickelt.

Das hat auch Guth erkannt: „Die Spielpraxis hat ihm gutgetan, er ist viel sicherer.“ Daher will er auch nicht die ganze Spielzeit für sich beanspruchen.

„Ich gehe zwar als erster Torwart in die Saison, aber wir werden schon eine Lösung finden“, meint Guth. Schließlich „bin ich auch nicht mehr der Jüngste“, so der 32-Jährige. Auch Pinzler ist sich sicher, dass sich die beiden rivalisierenden Kumpel einig werden: „Ich werde bestimmt meine Einsätze bekommen.“

Einen erbitterten Zweikampf um den Platz im Tor werden sich die besten Rivalen also nicht liefern. Dafür aber ein neues Wettduell. Die Disziplin: Lattenschießen.

„Torwarttrainer Thomas Gersching, Steffen und ich schießen nach dem Montagstraining je zehnmal. Wer am wenigsten trifft, muss fünf Euro ins Sparschwein werfen“, erzählt Guth. Das wird am Saisonende für ein gemeinsames Essengeschlachtet - vielleicht ja wieder im „Hans im Glück“.

(mz)