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"Jugend forscht" "Jugend forscht": Schüler suchen nach der Energie der Zukunft

Von Denny Kleindienst 21.02.2020, 13:30
Leonie Schneller hat zusammen mit einer Mitschülerin ausprobiert, was man mit Schokolade außer sie zu essen noch alles machen kann.
Leonie Schneller hat zusammen mit einer Mitschülerin ausprobiert, was man mit Schokolade außer sie zu essen noch alles machen kann. Silvio Kison

Halle (Saale) - Charlotte Boye und Maren Meinert sind zwei 16-jährige Schülerinnen, die sich einer der mutmaßlich wichtigsten Fragen der Zeit angenommen haben: Wie lässt sich Energie nachhaltig gewinnen? Fossile Energieressourcen wie Erdöl gehen bekanntlich zur Neige. Die beiden Mädchen besuchen das hallesche Südstadt-Gymnasium und haben beim Regionalwettbewerb von „Jugend forscht“ ihre Erfindung präsentiert: den „Vaductio“.

„Wissen Sie, wie elektromagnetische Induktion funktioniert?“, fragte Charlotte Boye den Reporter und erklärte dann detailliert die Funktionsweise des Geräts. Der Prototyp besteht aus zwei Holzblöcken, auf die mehrere Kupferspulen und Druckfedern gebaut wurden. An einem der Blöcke sind zudem Neodym-Magneten angebracht. In dem die beiden Blöcke nun zusammengedrückt werden, entsteht dank der elektromagnetischen Induktion schließlich ein Stromfluss.

Viel Strom lässt sich durch ein einzelnes Gerät nicht gewinnen

Viel Strom lässt sich durch ein einzelnes Gerät nicht gewinnen. Die Idee der beiden jungen Erfinderinnen lautet deshalb, ganz viele Vaductios auf dem Schulflur auszulegen, über den gut 500 Schüler täglich laufen. Dadurch würde so viel Strom erzeugt, das es zumindest für die Beleuchtung reicht, glauben sie. Harald Adler, der Leiter des Regionalwettbewerbs, war von der Erfindung jedenfalls sehr angetan.

„Stellen sie sich vor, sie laufen mit federndem Schritt durchs Büro und dabei wird Strom für die Lampe produziert.“ Und er fügte hinzu: „Da lässt sich mehr draus machen.“ Das sah die Jury offenbar genauso und kürte den „Vaductio“ im Fachgebiet Technik zum Gewinner.

Dicke Kaugummiblasen vorm Gesicht

Im Fachbereich Biologie schafften es Hannah Josephine Oheim (12 Jahre) und Amelie Kalus (13 Jahre) auf den ersten Platz. Die beiden besuchen das Christian Wolff Gymnasium in Halle und hatten sich gefragt, ob Kaugummis hilfreich oder eine Geldverschwendung sind. An ihrem Stand im Foyer der SLV Halle GmbH, wo der Regionalwettbewerb stattfand, hing auch ein Foto der beiden, auf dem sie dicke Kaugummiblasen vorm Gesicht haben.

Sie kamen zu dem Resultat: Kaugummis helfen, Zahnbelag zu entfernen, sind also keine Geldverschwendung. Sie ersetzten aber nicht das Zähneputzen. Insgesamt wurden mehr als zehn Gewinner in verschiedenen Fachgebieten gekürt.

Auch Grundschüler nahmen am Regionalwettbewerb teil

Auch Grundschüler nahmen am Regionalwettbewerb teil und bewiesen, dass sie schon wissenschaftliches Geschick haben. Judy Hauptrock und Leonie Schneller von der Grundschule Spergau, beide zehn und neun Jahre alt, fragten sich etwa, ob Schokolade eigentlich brennt. Weiße Schokolade, so ihr Ergebnis, brennt ein bisschen. Ob sich aus Obst und Gemüse Strom gewinnen lässt, überlegten Jonathan Kreutzer (10 Jahre) und Franziskus Heydecke (9 Jahre) von der Sankt Franziskus-Grundschule Halle. Das Ergebnis ihrer Experimente: Es geht nicht wirklich.

„Jugend forscht“ findet in diesem Jahr bereits zum 55. Mal statt. Der Wettbewerb in Halle war einer von mehreren Regionalwettbewerben. Die dort ermittelten Sieger treten beim Landeswettbewerb Sachsen-Anhalt an, der Ende März erneut in Halle über die Bühne geht. (mz)