Investor stoppt nach Feuer geplantes Kunstfestival Investor stoppt nach feuer geplantes Kunstfestival: Was wird aus Schlachthof in Halle?

Halle (Saale) - Was wird aus Halles größter Industriebrache? Seit November 2016 gehört das 57.000 Quadratmeter große Areal des ehemaligen Schlachthofs an der Freiimfelder Straße dem Investor Peter zum Felde aus Barsinghausen bei Hannover. Seinen Vorstellungen zufolge soll hier ein Fachmarktzentrum entstehen - mit Möbelmarkt und Gartenzentrum.
Wie weit die Planungen sind, weiß nur zum Felde selbst, wie es aus seinem Büro heißt. Doch der Geschäftsmann ist in Südafrika im Urlaub. Ob er wohl über das Internet die Nachrichten aus der Heimat verfolgt? Am Sonntagabend hatte es im Schlachthof mal wieder gebrannt. Das ehemalige Kühlhaus stand in Flammen.
Polizei vermutet einen Feuerteufel am alten Schlachthof in Halle
Die Polizei vermutet einen Feuerteufel, allerdings konnten zunächst keine Spuren in dem Objekt gesichert werden. Der Brandort müsse erst abkühlen, hieß es am Montag aus dem halleschen Polizeirevier.
Um den Schlachthof hatte es zuletzt in der freien Kunstszene Debatten gegeben. So wurde per Facebook zu einem dreitägigen Kunstfestival für das vergangene Wochenende eingeladen. Peter zum Felde hatte zunächst dem Festival wohl zugestimmt. „Ja, die haben da mal was angemeldet“, hatte der Eigentümer der MZ bestätigt.
Organisatoren sprechen in ihrem Aufruf auch von zivilem Ungehorsam
Allerdings sprachen die Organisatoren in ihrem Aufruf auch von zivilem Ungehorsam. Offenbar hatte bei zum Felde daraufhin ein Umdenken eingesetzt. Es habe keine Genehmigung für die Veranstaltung gegeben, erklärte sein Büro. Tatsächlich war am Wochenende auf dem Gelände nichts los - bis die Feuerwehr mit einem Großaufgebot anrücken musste.
Der Schlachthof mit seinem markanten Wasserturm aus dem Jahr 1893 war im November 2016 am Amtsgericht Halle versteigert worden. Den Verkehrswert hatte ein Gutachter mit 830.001 Euro angesetzt, zum Felde zahlte 1,35 Millionen Euro. Er sei kein Grundstücksspekulant, betonte er seinerzeit. Ende 2018 könnte der Bau beginnen, äußerte er nach der Versteigerung.
Freiraumgalerie: Den Schlachthof zu retten, ist ein positiver Ansatz
In Freiimfelde sieht man die vorgesehene Ansiedlung durchaus auch kritisch. „Den Schlachthof zu retten, ist ein positiver Ansatz. Allerdings bieten sich die enormen Freiflächen auch dazu an, Teile des Schlachthofs einer kreativen Nutzung zuzuführen“, findet Philipp Kienast von der Freiraumgalerie. Und er betont, dass der Verein weder in die Planung noch in die Organisation von besagtem Kunstfestival einbezogen gewesen ist.
In der Vergangenheit hatte es auf dem Areal mehrfach gebrannt, das Gelände ist von Außen schwer einsehbar und schwer zu kontrollieren. Ob die Stadt als Ordnungsbehörde tätig wird und beispielsweise Auflagen erteilt, macht sie von den Ermittlungen der Polizei abhängig. (mz)