Infotafel für Louise-Otto-Peters-Straße Infotafel für Louise-Otto-Peters-Straße: Kämpferin für die Frauenrechte

Halle (Saale) - Wer war eigentlich Louise Otto-Peters? Wer an der nach ihr benannten Straße in Kröllwitz vorbeikommt, wird sich das mitunter schon gefragt haben. Dank der Bürgerstiftung Halle und deren Projekt „Bildung im Vorübergehen“ kann man jetzt an den Straßenschildern Zusatzinformationen lesen, die in kurzer prägnanter Form über die außergewöhnliche Frau berichten, die mit der Gründung einer ersten Frauen-Zeitung 1849 und dem Allgemeinen Deutschen Frauenverein 1865 der organisierten Frauenbewegung den Weg ebnete.
Einer der prägnantesten Sätze von Louise Otto-Peters lautet: „Die Teilnahme der Frau an den Interessen des Staates ist nicht allein ein Recht, sie ist eine Pflicht der Frauen.“ Diesen Satz hatte sie in einem Leserbrief an die von Robert Blum herausgegebenen Vaterlandsblätter geschrieben.
Geboren wurde Louise Otto am 26. März 1819 als Tochter des Gerichtsdirektors Fürchtegott Wilhelm Otto in Meißen. Als sie 16 Jahre alt war, starben die Eltern und ihre älteste Schwester an Tuberkulose. Aufgrund des Erbes finanziell abgesichert, beschloss Louise Otto Schriftstellerin zu werden. Sie schrieb Gedichte, Romane und war publizistisch tätig. In ihren literarischen Werken widmete sie sich dem Elend der Arbeiterinnen. Die erste Fassung ihres Romans „Schloss und Fabrik“ (1846) wurde wegen seines aufrührerischen Inhalts konfisziert.
Nach der Revolution 1848/49 gründete Louise Otto in Leipzig die überregionale „Frauen-Zeitung“, die erstes Publikationsorgan der entstehenden Frauenbewegung war. 1858 heiratete sie August Peters, der bereits 1864 verstarb. Bis zu ihrem Tod am 13. März 1895 in Leipzig engagierte sich Louise Otto-Peters in außergewöhnlicher Form für die Rechte der Frauen auf Bildung, Erwerbstätigkeit und Zugang zum Universitätsstudium. Sie leitete Frauenorganisationen und -zeitungen. Die Zusatzschilder wurden wie immer bei „Bildung im Vorübergehen“ von Bürgern gespendet. Diesmal waren es Helga und Horst Kramm. (mz/ccr)