Kunst- und Klangprojekte In 75 Stunden ohne Pause die 750 Jahre Dom zu Halle gezeigt
75 Stunden ohne Pause hatten Besucher die Möglichkeit, den Kirchenbau zu besichtigen. Kunst- und Klangprojekte erlaubten dabei besondere Annäherungen.

Halle (Saale)/MZ - Ganze 75 Stunden waren seit Donnerstag bis zum Sonntag die Pforten des halleschen Doms für Besucher geöffnet. Das sakrale Bauwerk feierte in diesen Tagen sein 750-jähriges Bestehen - für jedes Jahrzehnt gab es also eine Stunde, in der sich Interessierte mit Geschichte und Gegenwart des historisch weit über Halle hinaus bedeutsamen Gebäudes beschäftigen konnten.
„Das Interesse war riesig“, so Katrin Westphal, Projektkoordinatorin der Jubiläumsfeierlichkeiten, die am Sonntag Punkt Mitternacht endeten. Mehr als 2.300 Besucher seien gezählt worden, dabei allein am Samstag rund 1.100 Gäste. Am Abend hatte ein außergewöhnliches Klangprojekt seine Ur- und einzige Aufführung erlebt: Unter Leitung von Domkantor Gerhard Noetzel haben junge Musiker mit Kontrabass, Marimba- und Vibraphon, mit Flöte, Percussion, Violine und Orgel Improvisationen zu einer Komposition Noetzels zu Gehör gebracht. Das Werk sei eigens für den Dom geschaffen worden und werde nicht wieder aufgeführt, so Katrin Westphal. Zuvor hatte am Freitagabend das Akademische Orchester unter Matthias Erben auf dem Domplatz ein Konzert mit Werken von Händel gegeben.
750-jährige Historie des Doms in Halle
Während der 75-stündigen Öffnung des Doms machten zudem mehrere Installationen die Besucher mit der Domgeschichte vertraut. So faszinierten die „Lichtgestalten“ der drei Burgstudierenden Josephine Teupel, Christian Leuschner und Daniel Strobel viele Besucher: Personen der Dom- und der Stadtgeschichte „betraten“ dank einer animierten Installation das geschlossene Portal an der Westseite des Doms und stellten sich mit eingeblendeten Kurztexten vor.

Ganz nah indes kamen Besucher den Figuren an den Säulen des Doms dank einer interaktiven Anwendung, entwickelt ebenfalls von den Burg-Studentinnen Anne Lange und Janine Harnisch. Und Michelle Cernys animierter Film führte Kinder in knappen fünf Minuten unterhaltsam durch die 750-jährige Historie des Doms. Doch auch wenn das Dom-Jubiläum schon wieder Geschichte ist - einige Veranstaltungen, so Katrin Westphal, seien dank des hybrid konzipierten Programms auch nach Ende der Jubiläumsfeier noch online abrufbar.
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