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Haus der Identitären Bewegung angegriffen Identitäre Bewegung in Halle: Unbekannte greifen Schulungshaus der Rechten an

25.10.2017, 08:30

Halle (Saale) - Unbekannte haben in der Nacht zu Mittwoch das Schulungshaus der rechtsextremen Identitären Bewegung (IB) in Halle angegriffen. Dort ist unter anderem das Landtagsbüro eines AfD-Abgeordneten untergebracht. Kurz nach 23 Uhr seien aus einer Personengruppe heraus Steine in Richtung des Hauses in der Adam-Kuckhoff-Straße geworfen worden, teilte die Polizei am Morgen mit.

Bei Angriff auf IB-Haus in Halle wurden Autos von Anwohnern beschädigt

Dabei wurden im Umfeld drei geparkte Autos beschädigt. Laut Philip Stein, Leiter des Projekts „Ein Prozent“, das das Objekt in der Adam-Kuckhoff-Straße angemietet hat, handelt es sich dabei um Autos von Nachbarn, nicht von Bewohnern des IB-Hauses. Wie hoch die Schäden seien, könne aber derzeit nicht abgeschätzt werden. Die Polizei bestätigte die Information bislang nicht.

Die Anwohnerinitiative AKS hatte sich erst kürzlich in einem Offenen Brief an die Bewohner des Hauses gewandt. Darin drückten sie ihre Sorge aus, dass die Ruhe und das Miteinander in der Straße durch die Identitäre Bewegung gestört werden könnte und erklärten, dass die Gruppe in der Adam-Kuckhoff-Straße nicht willkommen sei.

Außerdem wurden drei in der Nähe stehende Müllcontainer in Brand gesteckt. Im Eingangsbereich des Hauses sei außerdem eine übelriechende Flüssigkeit verschüttet worden. Verletzt wurde niemand. Nach ersten Erkenntnissen wird von einer politisch motivierten Tat ausgegangen.

Angriff auf Haus der Identitären Bewegung in Halle dauerte nur wenige Minuten

Laut Polizei dauerte der Angriff nur wenige Minuten. Als die alarmierten Einsatzkräfte eintrafen, konnten in der Umgebung keine beteiligten Personen mehr festgestellt werden. Die Polizei sicherte vor Ort Spuren. Der Staatsschutz hat die Ermittlungen wegen schweren Landfriedensbruch aufgenommen.

Die Immobilie im Zentrum Halles gilt als bundesweit erstes Schulungshaus der rechtsextremen Identitären Bewegung (IB). Seit im Sommer das Quartier in der Nähe des Uni-Campus  bezogen wurde, kommt das Viertel nicht zur Ruhe. (mz/mad/afö)