„Verrutschtes Smiley mit Windpocken“ Himmelsscheibe von Nebra reagiert auf Frotzelei von Jan Böhmermann
Landesmuseum reagiert auf den Social-Media-Kanälen mit Witz auf den spaßigen Satire- Kommentar von Jan Böhmermann.

Halle (Saale) - „So geil“ könne die Himmelsscheibe von Nebra nicht gewesen sein, scherzt Satiriker Jan Böhmermann, „sonst hätten die Steinzeitmenschen das damals nicht verbuddelt.“ Böhmermann, der in der Vergangenheit zum Beispiel mit einem satirischen Schmähgedicht gegen den türkischen Staatspräsidenten eine Staatskrise auslöste, äußert diese ulkige These in seinem Podcast „Fest & Flauschig“ am letzten Wochenende. Er erkenne in der Scheibe eher ein „verrutschtes Smiley mit Windpocken“ als astronomische Darstellungen. Der Satiriker kleidet oft die einfachsten Beobachtungen in Übertreibungen und Superlative; wie er auf den archäologischen Fund kam, lässt er in der Sendung unbeantwortet.
Ein paar Tage später kommt die Überraschung: Die Himmelsscheibe meldet sich zu Wort! Auf den Social-Media-Kanälen des halleschen Landesmuseums für Vorgeschichte - Heimat des Exponats - wird am Mittwochabend ein Brief an den Satiriker veröffentlicht. Darin stellt die Himmelsscheibe gekränkt klar, dass sie jünger als steinzeitlich sei (sie stammt aus der Bronzezeit), lädt Böhmermann zu einem persönlichen Kennenlernen zum Start der Ausstellung „Neue Horizonte - Die Welt der Himmelsscheibe“ am 4. Juni ein, denn ein Blick sage ja mehr als tausend Worte.
Erdacht wurde die humorvolle Antwort von Imke Westhausen, die die Social-Media-Kanäle des Museums betreut. Sie sei selbst „kleiner Fan“ von Böhmermanns Podcast und hörte ihn auch letztes Wochenende. „Mir war klar, wir müssen reagieren“, beschreibt sie ihre unmittelbare Reaktion. Das ist ihr auf jeden Fall gut gelungen. Eine Antwort Böhmermanns steht aber leider noch aus. (mz)