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Neues Projekt: Hallenser erzählen ihre Geschichte Hey Halle bringt Menschen in der Stadt in Austausch

Die Mitteldeutsche Zeitung und Nachwuchsjournalisten starten neue Mitmachreihe, bei der Hallenser Spannendes von Hallensern erfahren werden. Die Geschichten werden als Audiodateien aufgearbeitet.

Von Silvia Zöller 04.07.2022, 11:41
Projekt Hey Halle (v.l.): Felix Leitmeyer, Mariia Bolshakova, Carla Moritz und MZ_Chefredakteur Marc Rath
Projekt Hey Halle (v.l.): Felix Leitmeyer, Mariia Bolshakova, Carla Moritz und MZ_Chefredakteur Marc Rath Foto: Andreas Stedtler

Halle (Saale)/MZ - Die Idee ist genauso einfach wie spannend: Menschen in Halle erzählen ihre Geschichten, die lustig oder traurig, schön oder einfach nur überraschend sind. Zu hören sind sie dann über QR-Codes, die genau an den Orten kleben, an denen diese Geschichten passiert sind. Zum Auftakt des Projekts „Hey Halle! Hier ist deine Geschichte“ haben drei der 13 beteiligten Nachwuchsjournalisten der Journalistenakademie der Konrad-Adenauer-Stiftung gemeinsam mit MZ-Chefredakteur Marc Rath auf dem Marktplatz die Werbetrommel gerührt.

Rentnerin will aus der Kriegszeit in Halle berichten

Mit Plakaten und Postkarten machten sie auf die Aktion aufmerksam - und natürlich mit direkten Gesprächen. Viele Hallenser zeigten sich nicht nur aufgeschlossen, sondern lobten die Idee. „Das ist eine tolle Sache“, sagte Doris Mönnich, die sich auch immer freut, wenn ihre Enkel sie bitten, Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen. Sie meldete sich für die Aktion an und will etwas aus der Kriegszeit in Halle berichten. Auch die gebürtige Australierin Alison Schmid, die in der Altstadt wohnt, will den Studenten ihre Geschichte erzählen - dabei wird es wohl auch darum gehen, dass es in ihrer Familie auch deutsche Wurzeln gibt.

Die 83-jährige Hilde Hasse wiederum musste erst lernen, mit der Saalestadt warm zu werden: „Ich bin ein Landkind, es dauerte lange, bis ich Halle angenommen habe“, berichtet die Frau, die aus Thüringen in ein betreutes Wohnen in Marktnähe gezogen ist.

Das Projekt ist Bürgerjournalismus im besten Sinne

Schon die ersten Geschichten versprechen also einen großen Erfolg. „Es ist wichtig, dass Menschen in der Stadt stärker miteinander ins Gespräch kommen“, sagt Marc Rath. „Das Projekt ist im besten Sinne Bürgerjournalismus.“ Über den neuen Weg mit Audio-Dateien hofft Rath, dass es neue Einblicke für alte und junge Hallenser geben wird.

Im Juli werden die Studenten die Geschichten aufnehmen und dann über die QR-Codes veröffentlichen. „Das werden richtige Stadtgeschichten“, freut sich Student und Projektteilnehmer Paul Leitmeyer. Der 23-jährige Berliner ist seit seinem 16. Lebensjahr als Reporter unterwegs. Für ihn war der Projektauftakt in Halle auch etwas Besonderes: „In Berlin nehmen einen die Leute als Reporter nicht so wahr, hier sind die Menschen viel aufgeschlossener.“ Und so freut er sich mit seinen Mitakteuren, schon gleich viele Geschichten gehört zu haben.

Sie haben etwas Aufregendes, Schönes oder Einschneidendes in Halle erlebt oder kennen die beste Geschichtenerzählerin der Stadt? Dann schreiben sie bitte eine E-Mail mit ihrem Namen, dem Ort und ihrer Geschichte an [email protected]. Alle Infos auch auf mz.de/heyhalle

Carla Moritz im Gespäch mit Neu-Hallenserin Hilde Hasse
Carla Moritz im Gespäch mit Neu-Hallenserin Hilde Hasse
Foto: Andreas Stedtler