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Heftiger Widerstand gegen Schulschließung

Von Kornelia Privenau 23.11.2006, 17:07

Teutschenthal/MZ. - Gemeinderat und Bürgermeister von Teutschenthal (Verwaltungsgemeinschaft Würde / Salza) weht ein scharfer Wind entgegen. Anlass ist der Beschluss, die Grundschule im Ort zu schließen. Ab Sommer 2007 sollen die Grundschüler in Holleben unterrichtet werden (die MZ berichtete). Die Schließung der Grundschule begründete Teutschenthals Bürgermeister André Herzog (parteilos) mit dem baulichen Zustand der Gebäude. Eine Sanierung könne die Gemeinde nicht bezahlen.

Gegen die Schulschließung regt sich heftiger Widerstand. Cora Bennewitz vom Elternkuratorium wirft dem Gemeinderat vor, die Beteiligten bisher weder über die Absicht noch die Auswirkungen dieser Entscheidung informiert zu haben. "Wir wurden auch nicht angehört", so Bennewitz weiter. "Eine Anhörung gibt es erst, wenn der Kreistag der Schließung zugestimmt hat, bekamen wir zu hören." Cora Bennewitz ist der Meinung: "Danach sind doch alle Messen gesungen." Sie bemängelt außerdem, dass es in Teutschenthal keinen Gemeindeelternrat als Interessenvertreter gebe.

Gegenüber der MZ hatte die Kreisverwaltung bereits erklärt, da die Grundschule in Trägerschaft der Gemeinde sei, müsse der Kreistag keinen Beschluss über die Schließung fassen. Dies ist auch für Hollebens Ortsteilbürgermeister Siegfried Theiß (Linke / PDS) ein Grund, sowohl die Elternanhörung als auch die Bildung des Gemeindeelternrates einzufordern. "Die Entscheidung zur Schulschließung ist nicht ausgereift. Viele Faktoren wurden nicht bedacht, so die Entwicklung der Klassenstärken, differenzierte Schüler-Förderung und Hortbetreuung", zählte Theiß auf. Mehr noch: Holleben habe zwar eine ordentliche Turnhalle, die reiche aber nicht mehr aus, wenn gleichzeitig mehr als zwei Klassen Sportunterricht hätten, sagte er.